David Otto, Johannes Eggestein und Connor Metcalfe
  • Bislang mit unterschiedlichen Erfolgen im St. Pauli-Trikot unterwegs: David Otto, Johannes Eggestein und Connor Metcalfe (v. l.)
  • Foto: WITTERS

Bilanz von St. Paulis Neuen: Ein Treffer und viel Luft nach oben

Zum Gesamtpaket der aktuell unbefriedigenden Situation beim FC St. Pauli gehört auch und vor allem, dass die Neuverpflichtungen des Sommers die zahlreichen Abgänge qualitativ nicht auffangen konnten. Im Grunde wusste bislang nur einer durchgehend zu überzeugen, bei allen anderen ist noch Luft nach oben.

Manolis Saliakas (26, 17 Liga-Einsätze, ein Tor, zwei Assists) zeigte schon in der Vorbereitung, dass er keine Akklimatisierungsprobleme hat und dazu in der Lage ist, das zuvor linkslastige Offensivspiel auch auf der rechten Bahn massiv zu beleben. Es dauerte, bis das auch bei den Kollegen angekommen war, und es lief auch nicht alles rund für Saliakas. Dennoch hat der Außenverteidiger seine Verpflichtung bereits absolut gerechtfertigt.

David Nemeth kämpft bei St. Pauli mit Verletzungsproblemen

David Nemeth (21, 8/1/0) war der Königstransfer des Sommers, hatte keine Mühe im Umgang mit der Bürde eines Allzeit-Rekordeinkaufs, aber viel Pech mit Verletzungen. Die erste kostete den Innenverteidiger große Teile der Vorbereitung und somit Zeit zur Abstimmung mit Nebenmann Jakov Medic, was dann auch auf dem Platz sichtbar wurde. Als es dann merklich besser wurde, folgte der nächste Rückschlag in Form von Adduktorenproblemen, von denen im Moment noch niemand wirklich weiß, wie langwierig sie werden könnten.

Johannes Eggestein (24, 15/5/1) brachte die Reputation eines Null-Tore-Stürmers aus Antwerpen mit und hatte mit mit seinen bisherigen fünf Treffern die passende Antwort für die Kritiker parat. Der ehemalige Bremer passt als feiner, intelligenter Spieler gut ins System,  hat aber Tempodefizite und fiel im September in ein Loch, aus dem er am Ende der Hinrunde wieder herausfand. Unterm Strich in Ordnung.

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Betim Fazliji (23, 12/0/0) wurde als variabler Defensivakteur vom FC St. Gallen geholt, der Nationalspieler des Kosovo musste bei seinen ersten Startelf-Einsätzen gegen Straelen, in Kaiserslautern und Regensburg aber noch Lehrgeld zahlen. Als durch die Ausfälle von Nemeth und Medic in der Innenverteidigung Not am Mann war, schwamm er sich durch vernünftige Leistungen frei, um das frisch Erbaute durch den Platzverweis in Düsseldorf mit dem Hintern wieder einzureißen. Ist dadurch in der Bringschuld.

Connor Metcalfe (23, 13/1/1) wurde reichlich Zeit zum Ankommen eingeräumt, es hat sich ausgezahlt. Analog zu Landsmann Jackson Irvine ist der Australier einer für die einfachen und dennoch effektiven Dinge, er ist flexibel einsetzbar und inzwischen physisch so auf der Höhe, dass er in der Rückrunde noch wichtig für den FC St. Pauli werden kann.

David Otto trifft für St. Pauli gegen den HSV

Ein Tor gegen den HSV ist auf dem Kiez nicht der schlechteste Arbeitsnachweis, bislang – abgesehen vom Treffer gegen Straelen im Pokal –  aber der einzig messbare bei David Otto (23, 14/1/0). Der ehemalige Regensburger kommt über das Robuste, ist aber mit 1,85 Metern kein klassischer Zielspieler, für Einzelaktionen fehlt es ihm wie Eggestein an Geschwindigkeit. An Wille und Einsatz mangelt es gewiss nicht, bislang aber am Nachweis der einen entscheidenden Fähigkeit, die ihn besonders macht.

Für Carlo Boukhalfa verlief die Hinrunde enttäuschend

Nur zwei Startelf-Nominierungen, von den sieben Einwechslungen fanden vier  nach der 80. Minute statt. Die Hinrunde war eine einzige Enttäuschung für den beim SC Freiburg ausgebildeten Carlo Boukhalfa (23, 9/0/0), der im Vorjahr in Regensburg noch Stammkraft gewesen war.

Nicht zu bewerten ist Torhüter Sascha Burchert, der bislang noch nicht zum Einsatz bei den Profis gekommen ist.

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