„Zu sehr Freundschaftsspiel“: Warum Blessin mit St. Pauli dennoch zufrieden ist
Das Wichtigste vorweg: Alle Protagonisten haben die Nummer unbeschadet überstanden. Das Testspiel des FC St. Pauli bei Hertha BSC hat trotz eines 0:0 seinen Zweck erfüllt, weil gleich eine ganze Reihe von Akteuren wichtige Einsatzminuten sammeln konnte. Tore fielen keine. „Die erste Halbzeit war mir schon fast ein bisschen zu sehr Freundschaftsspiel”, sagte Coach Alex Blessin ob der vergleichsweise geringen Intensität. Insgesamt aber war er vor allem froh, denn: „Es hat sich keiner verletzt.”
Die Rahmenbedingungen passten: Strahlender Sonnenschein auch in der Hauptstadt, zudem ob des freien Eintritts eine passable Kulisse von rund 2500 Menschen (darunter etwa 300 St. Pauli-Fans). Es blieb von der Wertigkeit her freilich ein Freundschaftsspiel, und so sah das dann auf dem Platz auch aus. Die Hamburger erwischten den besseren Start, hatten durch Adam Dzwigalas Distanzschuss (4.) die erste nennenswerte Aktion. Danach übernahm jedoch die Hertha die Initiative, Florian Niederlechners vermeintlicher Führungstreffer (12.) zählte aber wegen Abseits nicht.
Voll rettete das 0:0 für St. Pauli
Ansonsten wurde es auf beiden Seiten nur nach Eckbällen gefährlich. Zunächst verhinderte Ben Voll einen Rückstand der Hamburger (23.), die durch einen Kopfball von Connor Metcalfe ihrerseits fast in Führung gegangen wären (37.). „Wir hatten wenig Tiefenläufe und entsprechend wenig Tiefgang”, bemängelte Blessin. Unterm Strich litt das Gesamtniveau naturgemäß daran, dass bei beiden Teams wichtige Akteure fehlten und Automatismen nicht wie gewohnt greifen konnten. Angesichts etlicher bevorstehender Wechsel war auch die Erwartungshaltung an die zweite Hälfte überschaubar hoch.
Die wurde indes unterhaltsamer, weil sich vor beiden Toren mehr tat. Robert Wagners Versuch fehlten nur Zentimeter (54.), eine scharfe Hereingabe von Erik Ahlstrand verpasste Andreas Albers knapp (58.). Auf der Gegenseite zielte Niklas Hildebrandt etwas zu hoch (69.), ehe Albers’ Flachschuss knapp am langen Pfosten vorbeizischte (79.). Kurz vor Schluss musste Voll noch einmal beherzt eingreifen, um das 0:0 zu retten (87.), kurz darauf scheiterte Albers mit der letzten Chance im Eins-gegen-eins an Hertha-Keeper Marius Gersbeck. „Für die Zuschauer hätte es auf beiden Seiten noch ein, zwei Tore geben können”, befand Blessin. „Aber es sollte halt nicht sein.”
St. Pauli 1. Halbzeit: Voll – Dzwigala, Wahl, Ritzka – Stevens, Boukhalfa, Metcalfe, Treu – Banks, Eggestein, Weißhaupt
St. Pauli 2. Halbzeit: Voll – Nemeth, Dzwigala (75. Hoffmann), Ritzka (64. Jonischkeit) – Saliakas, Boukhalfa (64. Schmidt), Wagner, Ahlstrand – Banks (64. Aigbekaen), Albers, Afolayan
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