Bitter! Bremens Hamburger Jung verpasst das Nord-Duell beim FC St. Pauli
Es ist wie verhext. Für einen gebürtigen Hamburger im Trikot von Werder Bremen wäre das Nordduell am kommenden Samstag beim FC St. Pauli ein ganz besonderes Spiel geworden, doch daraus wird nichts. Denn Justin Njinmah wird den Grün-Weißen bis ans Jahresende wegen Problemen am Sprunggelenk fehlen.
Quasi vor seiner Haustür bei Altona 93 hatte der Sohn einer deutschen Mutter und eines nigerianischen Vaters das Kicken als kleiner Buttje begonnen, war dann zum ETV gewechselt. Von einem Leistungsgedanken war er da noch weit entfernt, er hatte mit seinen Freunden zusammen Spaß haben wollen. „Klar hatte ich den Traum, Profi zu werden, aber ich habe es nicht für realistisch gehalten“, hatte Njinmah unlängst erläutert.
Justin Njinmah ließ Probetraining bei St. Pauli und HSV sausen
Dabei war er den hiesigen Top-Klubs durchaus aufgefallen, nach eigenen Angaben hatte der Offensivspieler mehrfach Einladungen zu Probetrainings bei St. Pauli und dem HSV, die aber sämtlich ausgeschlagen. Erst spät, im zweiten U19-Jahr, wuchs bei ihm der Drang, Grenzen auszuloten. Da waren die Hamburger Vereine ausgestiegen aus dem Werben um ihn, einzig Holstein Kiel zeigte noch Interesse.
Dort sammelte Njinmah, der zwischenzeitlich auch mal als YouTuber unterwegs war, schließlich tatsächlich noch NLZ-Erfahrungen, durfte sogar mit ins Trainingslager der Profis. Doch für die reichte es noch nicht – und dann kam Corona. In der Zeit hielt sich Njinmah zeitweise als Postbote finanziell über Wasser, wurde parallel aber auch von seinem ersten und bis heute letzten Berater unter seine Fittiche genommen.
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So kam der Kontakt nach Bremen zustande, wo er in der zweiten Mannschaft eingesetzt wurde. Es folgte 2022/23 eine Leihe zu Borussia Dortmund II und beim BVB auch sein Bundesliga-Debüt. Seit der Rückkehr an die Weser fasste er zusehends bei den Profis Fuß, inzwischen steht der 24-Jährige bei insgesamt 34 Erstliga-Einsätzen. Bis zum 35. wird es noch eine Weile dauern, was insbesondere an diesem Wochenende bitter ist für Justin Njinmah. Denn in seiner Heimatstadt hat er noch nie in einem der beiden großen Stadien kicken dürfen, weder beim HSV noch beim FC St. Pauli.