Morgan Guilavogui klatscht in die Hände.
  • Morgan Guilavogui fühlt sich bei St. Pauli sehr wohl.
  • Foto: WITTERS

Bruder von Guilavogui verrät: „Morgan möchte gerne bei St. Pauli bleiben“

Manchmal ist der Fußball einfach verrückt. Josuha Guilavogui hatte bereits einen Flug nach Hamburg gebucht, wollte das Spiel seines Ex-Klubs VfL Wolfsburg am Samstag am Millerntor gegen den FC St. Pauli mit seinem jüngeren Bruder Morgan anschauen. Dann kam der Anruf von Leeds United, es folgte die Unterschrift am Donnerstag – und am Samstag schließlich statt des Tribünenplatzes am Millerntor die Premiere mit Leeds. Gleich im Anschluss wird der Defensivmann zum Spiel seines Bruders schalten – und statt seines langjährigen Ex-Vereins dem Kiezklub die Daumen drücken.

„Das Spiel wird schwer für mich“, erklärte Josuha Guilavogui gegenüber der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“. Der VfL, für den er neun Jahre lang die Knochen hinhielt, auf der einen Seite, die Kiezkicker mit seinem Bruder im Angriff auf der anderen. Letztlich obsiegt die Bruderliebe: „Ich glaube, Wolfsburg ist nicht sauer auf mich wenn ich sage, dass ich für meinen Bruder bin“, erklärte Guilavogui und fügte lachend an: „Umgekehrt würde ich in meiner Familie Probleme bekommen, wenn ich sage, ich bin für Wolfsburg. Ich möchte keine Probleme mit meinem Vater. Ich möchte, dass er immer noch die Tür aufmacht, wenn ich komme.“ Gleichzeitig weiß der 34-Jährige um den Ernst der Lage bei beiden Teams: „Beide Mannschaften brauchen Punkte.“

Josuha Guilavogui ist gegen Ex-Klub Wolfsburg für St. Pauli

Trotz des für den Kiezklub generell und für Morgan im Speziellen durchwachsenen Saisonstarts glaubt Guilavogui, dass sein Bruder nicht nur beim richtigen Klub, sondern vor allem in der richtigen Liga gelandet ist: „Schon als er beim Paris FC war habe ich meinem Bruder gesagt: Du musst nach Deutschland kommen, weil das so gut zu dir passt. Du bist schnell, kannst viel laufen. Wenn du schnell bist, hast du im modernen Fußball in Deutschland immer eine Chance, ein Tor zu schießen, denn es ist eine Liga, in der man immer nach vorne schaut und mehr Tore schießen will als der Gegner.“

Bisher ist das dem Kiezklub nur einmal gelungen, beim 3:0-Auswärtssieg in Freiburg. Wirklich entscheidend ist jedoch eine gute Bilanz vor heimischer Kulisse, betont Guilavogui: „Sie brauchen diesen einen Sieg, um Selbstvertrauen zu tanken, denn Auswärtssiege sind immer schön, aber du musst zuhause punkten. Wenn du den Klassenerhalt schaffen willst, musst du zuhause sehr stark sein.“ Und das im Idealfall nicht erst spät in der Saison: „Die Bundesliga ist so schwer. Wenn du in der Hinrunde nicht punktest, könnte es in der Rückrunde sehr, sehr hart sein“, so Guilavogui, gleichwohl er St. Pauli für den Klassenerhalt nur das Beste wünscht: „Ich hoffe sehr, dass sie es schaffen.“


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Trotz des durchwachsenen Saisonstarts hält Guilavogui die Vereinswahl seines Bruders für absolut gelungen: „Ich bin sehr glücklich, dass er bei so einem Traditionsverein ist. St. Pauli ist sehr bekannt in Deutschland und die Leute mögen diesen Verein. Ich glaube, das ist die perfekte Mannschaft für ihn.“

Zumindest für das kommende Jahr. Dann endet die auf ein Jahr befristete Leihe. Und im Anschluss? „Ich weiß, dass Morgan gerne bei St. Pauli bleiben möchte, aber erstmal müssen sie den Klassenerhalt schaffen. Dann gibt es vielleicht eine Option, die der Verein aber auch ziehen muss. Im Fußball kannst du nicht so lange im Voraus planen. Er muss fit bleiben, Tore schießen und dann wird er seiner Mannschaft helfen.“

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Ob ihm das am Samstag erstmals gelingt, wird Guilavogui nach dem Abpfiff seines Spiels mit Leeds United gegen Bristol City (Anpfiff: 13.30 Uhr) eng verfolgen. „Ich werde schnell an mein iPad gehen und das Spiel gucken“, kündigte Guilavogui an und hofft auf einen aus Bruder-Sicht positiven Verlauf: „Ich hoffe sehr, dass mein Bruder ein Tor schießt, sein erstes Spiel zuhause gewinnt und am Ende glücklich ist“, so Guilavogui – „und der VfL danach zehnmal in Folge drei Punkte holt.“

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