Maurides im Training des FC St. Pauli
  • Maurides ist bei St. Pauli nicht abgeschrieben, muss sich weiter im Training bewähren und kämpfen.
  • Foto: WITTERS

„Da wäre ich ja schön blöd!“ Klare Ansagen von St. Pauli-Coach Blessin an Maurides

Was seine Laune angeht, ist Maurides längst wieder ganz der Alte, versprüht gute Stimmung im Training und hat oft ein Lächeln auf den Lippen. Doch um St. Pauli-Trainer Alexander Blessin davon zu überzeugen, dass er wieder ein wichtiger Teil der Mannschaft werden kann, braucht es viel mehr. Der brasilianische Stürmer, der in der Sommerpause undiszipliniert gelebt hatte und mit reichlich Übergewicht aus dem Urlaub gekommen war, muss weiter um eine neue Chance kämpfen und sich rehabilitieren. Dass Maurides aktuell auf einem guten Weg ist, reicht dem Coach nicht. Es gibt Lob, aber auch klare Ansagen.

Der Fortschritt ist erkennbar. Alles andere wäre allerdings auch ein Desaster, wenn man bedenkt, in was für einem Zustand der Angreifer bei seiner ersten Begegnung mit dem neuen Trainer der Kiezkicker war. Maurides macht im Training eine deutlich besser Figur als noch vor ein paar Wochen, aber davon, dass er richtig fit ist, kann nicht die Rede sein. Es fehlt noch an Tempohärte, an Spritzigkeit, an Ausdauer, was gerade in den Minuten nach einem intensiven Sprint im Trainingsspiel zu sehen ist.

St. Pauli-Coach: Maurides „noch nicht da, wo er sein soll“

„Er hat gut gearbeitet“, befindet Blessin, fügt dann aber auch gleich einschränkend an: „Wenn wir darüber reden, dass er an Gewicht verloren hat, was für mich extrem wichtig war, ist er noch nicht da, wo er sein soll. Es ist auf einem guten Weg, aber trotzdem noch nicht da, wo wir ihn am Ende haben wollen. Es fehlt schon noch ein bisschen. Aber die Art und Weise, wie er das angenommen hat, stimmt mich sehr, sehr positiv und so muss es dann aber auch weitergehen.“


Die WochenMOPO – jeden Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
– Spektakuläre Fotos und Anekdoten aus 75 Jahren MOPO
– Vertreibung: Ein idyllisches Quartier wird zum Drogen-Hotspot
– Dresden-Desaster: Wie sicher sind Hamburgs Brücken?
– Kann das klappen? Stadt baut neues Premium-Viertel
– 20 Seiten Sport: MOPO-Enthüllungen zum Wettskandal – auch ein Oberliga-Spiel mit Beteiligung des HSV steht unter Verdacht
– 28 Seiten Plan7: Bühnen frei: Alles zur „Hamburger Theaternacht“. Außerdem: Gleich zwei Musik-Festivals in einer Woche: Hier gibt’s alle Infos


Das Lob ist verknüpft mit der Forderung, weiterhin hart an sich zu arbeiten. Blessin will dauerhaften Einsatz und Trainingsfleiß sehen, sieht die Rehabilitation des 30-Jährigen noch lange nicht abgeschlossen. Eine zeitnahe Berufung in den Spieltagskader käme überraschend und wohl nur zustande, wenn es einen personellen Notstand bei Mittelstürmern gibt.

Blessin „nicht nachtragend“ – Maurides in „Bringschuld“

Unten durch und ohne Aussicht auf eine zweite Chance ist Maurides bei Blessin nicht, versichert Letzterer. „Ich bin nicht nachtragend, da wäre ich ja schön blöd“, sagt der Coach. „Ich habe klar mit ihm darüber geredet, was ich erwarte. Es waren ein paar Fluktuationen in der Entwicklung zu sehen, wobei die Tendenz in den letzten Tagen war, dass er auf dem richtigen Weg ist. Man muss ihm aber ständig einen Spiegel vorhalten, wie er der Mannschaft helfen kann. Das will ich ganz klar von ihm erledigt haben. Ich bin wirklich nicht nachtragend, aber er ist jetzt in der Bringschuld.“

Das könnte Sie auch interessieren: Taktische Umstellung trägt Früchte: Blessins erste Punkte beim FC St. Pauli

Maurides könne ein „Mehrwert“ für die Mannschaft sein, sagt Blessin, aber so weit ist der Angreifer in seinen Augen noch nicht. „Er ist auf einem guten Weg und wenn es so weitergeht, bin ich positiv gestimmt. Aber es liegt an ihm.“

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp