Der Rasen des FC St. Pauli steht in der Kritik.
  • Der Rasen des FC St. Pauli steht in der Kritik.
  • Foto: WITTERS

Darum verzichtet der FC St. Pauli auf einen neuen Rasen

Es ist aus mehreren Gründen vielleicht gar nicht einmal so verkehrt, dass jetzt zwei Wochen Ruhe ist. Der FC St. Pauli muss zwar die Bürde der 1:2-Derbyniederlage so lange tatenlos mit sich rumschleppen, hat aber andererseits Zeit, sich neu zu sammeln und hätte sie auch für die Verpflichtung eines Neuzugangs. Den wird es aber nicht geben.

Es ist gerade mal ein gutes halbes Jahr her, dass am Millerntor die Bagger angerückt waren. Für teures Geld, nämlich rund 300.000 Euro, ließ St. Pauli einen Teil der Tragschicht des Rasens auswechseln und eine nagelneue Spielfläche verlegen. Die verrichtete ihre Dienste bis Jahresende tadelsfrei, hat aktuell aber unter den Witterungsbedingungen zu leiden.

Dortmund beschwerte sich über den Rasen

„Der Rasen war nicht zwingend einfach zu bespielen“, urteilte Dortmunds Trainer Marco Rose nach der Pokalniederlage des BVB am vergangenen Dienstag – und fand zustimmenden Widerhall bei seinem Kollegen. „Es hört sich immer nach Ausreden an, aber es ist einfach Fakt: Wenn ich eine Mannschaft ausspielen muss, der Platz ist seifig und uneben, ich brauche nochmal einen zweiten, dritten Kontakt, ich komme nicht so weg – das ist schon ein großer Unterschied“, sagte Timo Schultz. „Wir haben es selbst erlebt gegen Aue, auf dem Geläuf ist es nochmal schwieriger.“

Als Forderung nach neuem Untergrund wollte der Coach dies indes nicht verstanden wissen. Schultz kennt aus seinen 15 Jahren beim Verein noch ganz andere Zustände, und auch Sportchef Andreas Bornemann befand: „Natürlich geht es immer besser, aber wir haben am Millerntor im Januar und Februar schon deutlich schlechtere Plätze gesehen“, sagte er. Im Liga-Vergleich gehöre der Platz „derzeit eher zu den besseren“.


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Weitere Argumente, die gegen die Investition eines deutlich sechsstelligen Betrages sprechen, sind zum einen die nächsten beiden Gegner, die anders als Aue agieren würden: „Paderborn und Hannover werden sich nicht hinten reinstellen, sondern sich selbst aktiv am Spiel beteiligen.” Somit wären dann beide Teams in gleichem Maß vom Zustand des Platzes betroffen.

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Klar, man müsse ein wenig darauf hoffen, dass das Wetter mitspielt. Dann, so Bornemann, werde der Platz auch ordentlich sein: „Danach sind wir bereits im März, und da beginnt die natürliche Wachstumsphase.“

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