Andreas Albers hadert mit einer Schiri-Entscheidung in Augsburg
  • Andreas Albers kam in der Schlussphase als Joker, konnte die dritte St. Pauli-Niederlage aber nicht mehr abwenden.
  • Foto: WITTERS

„Das müssen wir ablegen“: Frust bei St. Pauli nach dem Fehlstart in die Bundesliga

Sie haben kurz dran geschnuppert, mehr dann ab er auch nicht: Aufsteiger FC St. Pauli bleibt in der Bundesliga punktlos, verlor unterm Strich verdient, wenngleich um ein Tor zu hoch beim FC Augsburg mit 1:3 (0:0). Immerhin gelang den Kiezkickern der erste Saisontreffer.

Ohne freiwillige personelle Veränderungen schickte Coach Alexander Blessin seine Elf aufs Feld. Carlo Boukhalfa ersetzte erwartungsgemäß den verletzten Connor Metcalfe auf der Acht, ansonsten blieb alles wie zuletzt beim 0:1 in Berlin. Die Hausherren hingegen, bisher immer in Raute unterwegs, stellten auf ein 3-4-2-1 um.

Der Rückschluss, auch Augsburg würde dem Kiezklub analog zu Heidenheim und Union größtenteils den Ball überlassen, war allerdings verfrüht. Der FCA war von Beginn an die deutliche aktivere Mannschaft, wobei sich den Gästen nach 240 gespielten Sekunden eine prima Konterchance bot. Über Robert Wagner und Philipp Treu kam der Ball zu Morgan Guilavogui, dessen erster Kontakt allerdings missglückte. So war Augsburgs Keeper Labrovic früher am Ball, zu allem Überfluss konnte Guilavogui nicht mehr bremsen, traf den Torhüter leicht und erhielt dafür gleich mal Gelb von Schiri Felix Zwayer.

Klares Chancenplus für Augsburg vor der Pause

Guilavogui war es auch, der in Minute 30 den ersten Hamburger Torschuss abgab. Da hatte Augsburg bereits fünf angehäuft, darunter auch einige gefährliche. Onyeka (11., drüber), Schlotterbeck per Kopf (22., geklärt von Eric Smith) und Marius Wolf (23., Kopfball vorbei) waren der Führung nahe.

Offensiv Strukturiertes sah man hingegen von St. Pauli nur selten, zudem musste Guilavogui noch vor der Pause angeschlagen runter. Für ihn kam Oladapo Afolayan (34.), auf dem Platz aber kam weiter nur Augsburg. Zunächst traf Rexhbecaj nur das Außennetz (43.), ehe Nikola Vasilj per Glanztat den Rückstand verhinderte. Der Schlussmann machte sich ganz lang, als Essende blank vor ihm auftauchte, und parierte in höchster Not (45.). Torlos ging es in die Kabinen, durchaus glücklich für den harmlosen Aufsteiger bei 11:2 Torschüssen für den FCA. Zumal keiner der beiden Hamburger Versuche aufs Ziel ging.

Wolf und Tietz bringen Augsburg in Führung

Weil sich das ändern sollte, stellte Blessin um. Elias Saad kam als dritte Spitze für Robert Wagner, zudem ersetzte Manolis Saliakas Lars Ritzka. Doch ehe es so richtig losgehen konnte, lag St. Pauli plötzlich hinten. Wolfs Schlenzer vom Strafraumeck war unhaltbar, und weil Zwayer und VAR Bastian Dankert auch Essendes Einsatz zuvor gegen Karol Mets für regelkonform erklärten, stand es nur zwei Minuten nach Wiederbeginn 1:0.

Immerhin spielte St. Pauli in der Folge mit, kam zu Abschlüssen (Afolayan, 52.; Treu, 64.), wirklich brenzlig wurde es für die Hausherren allerdings nicht. Stattdessen klingelte es auf der Gegenseite: Der FCA konterte, Mets konnte Onyekas Maßflanke nicht verhindern, der eingewechselte Tietz vollstreckte eiskalt zum 2:0 (67.).

Und es hätte schlimmer kommen können, sogar müssen. Onyeka lief alleine auf Vasilj zu, der Abschluss blieb harmlos (69.), eine Minute später fischte Vasilj einen Rexhbecaj-Kopfball aus dem Eck. Doch statt K.o. gab es plötzlich frischen Wind, weil Philipp Treu einen Einwurf schnell ausführte, Elias Saad maßgenau flankte und Carlo Boukhalfa per Kopf zur Stelle war. Das 2:1 (75.), und noch war reichlich Zeit auf der Uhr.

Und je länger die Partie andauerte, desto prickelnder wurde es. Labrovic lenkte Saads Versuch (85.) gerade noch um den Pfosten, Andreas Albers wurde in letzter Sekunde geblockt (90.+1), Afolayans Abschluss geriet zu harmlos. Und als der Kiezklub alles nach vorne warf, konterte der FCA und machte durch Kabadayi alles klar (90.+6).

Das könnte Sie auch interessieren: St. Pauli-Noten gegen Augsburg: Ein Joker sticht – aber insgesamt muss mehr kommen

„Wir haben es schon geschafft, gute Phasen in den Spielen zu haben und mit den Gegnern mitzuhalten“, sagte Stürmer Johannes Eggestein. „Insgesamt ist es aber so, dass wir es auch gerade heute haben missen lassen, mit mehr Mut aufzutreten und Szenen nach vorne zu suchen. Da waren wir auch zu zurückhaltend. Das müssen wir ablegen.“

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp