Defensiv stark und offensiv aktiv: Smith krönt sich zu St. Paulis Derby-Held
Das Potenzial, das in ihm steckt, war von der ersten St. Pauli-Minute an ersichtlich. Weil ihm der Körper viel zu häufig die Gefolgschaft verweigerte, hat es gedauert, bis Eric Smith in die Rolle wachsen konnte, die ihm von Beginn an zugedacht war. Am Freitagabend nun krönte der Schwede seine Weiterentwicklung mit dem ersten Zweitliga-Treffer für Braun-Weiß. Es war die Krönung einer herausragenden Leistung.
„Großartig“, jubelte er nach dem 3:0 gegen den HSV und sah sich für seine These nach dem 1:2 von Braunschweig bestätigt: „Wie ich schon nach dem letzten Spiel gesagt habe, war es das Spiel, das wir gebraucht haben.“ Das erste Tor habe der Mannschaft gutgetan – es war seines, das er per Kopf nach Eckball von Marcel Hartel erzielt hatte (61.).
Eric Smith wird zum Derby-Held für St. Pauli gegen HSV
„Ich bin kein typischer Torschütze“, räumte Smith ein. „Beim Tor bin ich hochgesprungen, haben meine Augen geschlossen und gehofft, dass der Ball reingeht.“ Auch Trainer Timo Schultz sieht im Kopfballspiel „nicht die Kernkompetenz“ des 25-Jährigen, hebt stattdessen die strategischen Fähigkeiten hervor, die am Freitag als zentraler Defensivmann zwischen den beiden Innenverteidigern besonders zum Tragen gekommen waren. „Die Position ist für ihn auf den Leib geschneidert mit seiner Passqualität und der Art und Weise, wie er defensiv das Spiel antizipiert“, sagte Schultz und lobte: „Er hat die Rolle richtig, richtig gut ausgefüllt.“
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Wie eine Klette hatte er an HSV-Knipser Robert Glatzel geklebt, wobei er vor der Aufgabe durchaus Respekt hatte („Es ist nicht so schön zu wissen, sein erstes Spiel in einer neuen Rolle gegen ihn machen zu müssen“). Zudem war Smith (48 Ballkontakte, 86 Prozent Passquote) enorm wichtig im Aufbau – und enorm stolz auf die Mannschaft. „Wir haben unser Herz auf dem Platz gelassen“, sagte er. „Wir brauchten diesen Sieg und haben dafür gekämpft. Ich hoffe, dass dieses Spiel der Wendepunkt ist.“ Eines aber sei auch klar: St. Pauli hat keine Zeit, sich auf dem Erfolg auszuruhen. „Unsere Arbeit“, sagte Smith, „ist natürlich noch nicht fertig.“