Connor Metcalfe bejubelt sein Tor zum 4:1 für St. Pauli.
  • Connor Metcalfe bejubelt sein Tor zum 4:1 für St. Pauli.
  • Foto: IMAGO/Eibner

„Definitiv zu spannend“: St. Pauli feiert dramatischen Sieg im Top-Spiel-Thriller

Auf dramatische Weise hat der FC St. Pauli einen Mega-Schritt in Richtung Aufstieg getan. Im Topspiel bei Holstein Kiel gewannen die Kiezkicker vor 15.034 Fans im ausverkauften Stadion mit 4:3 (3:0) und machten es dabei nach deutlichem Vorsprung unnötig spannend.

Das Vorgeplänkel dauerte fünf Minuten, ab da ging es in die Vollen. Den Anfang machten die Hausherren, Porath stand nach Machino-Pass frei vor Nikola Vasilj und lupfte den Ball über den Keeper, aber auch weit übers Tor. Auf der Gegenseite hingegen saß gleich das erste Ding: Oladapo Afolayan bekam die Murmel am linken Strafraumeck, ließ Becker und Porath mit einer einfachen Finte stehen und traf unhaltbar ins lange Ecke (11.).

St. Paulis Torschützen Marcel Hartel und Oladapo Afolayan jubeln gemeinsam. WITTERS
St. Paulis Torschützen Marcel Hartel und Oladapo Afolayan jubeln gemeinsam.
St. Paulis Torschützen Marcel Hartel und Oladapo Afolayan jubeln gemeinsam.

In der Folge bemühte der FC St. Pauli auch das nötige Spielglück. Nicht bei Vasiljs Parade gegen Skrzybski (18.), aber bei der folgenden Schulz-Ecke, die auf die Latte klatschte, und beim Nachschuss von Rothe, der vom Innenpfosten in Vasiljs Arme trudelte. Zudem versemmelte abermals Porath einen Hochkaräter (33.).

Doppelschlag von Hartel und Afolayan

Zwischendurch hatte allerdings auch Afolayan eine gute Gelegenheit (25.). Und dann gelang den Gästen ein zauberhafter Angriff über Manolis Saliakas und Connor Met­calfe, dessen flache Hereingabe Marcel Hartel an Torhüter Weiner vorbei zum 2:0 in die Maschen spitzelte (34.). Ein Wirkungstreffer, denn nur Sekunden danach verstolperte Erras die Kugel in der eigenen Hälfte, Hartel setzte Afolayan in Szene, und der ließ sich frei vor Weiner nicht lange bitten. Das 3:0 (36.), und fast hätte Kemlein noch die vierte Bude besorgt, zielte aber zu hoch (42.).

Die Torschützen Marcel Hartel (l.) und Oladapo Afolayan (M.) ragten bei St. Paulis Sieg in Kiel heraus. WITTERS
Die St. Pauli-Profis Hartel, Afolayan und Irvine bejubeln die 1:0-Führung in Kiel.
Die Torschützen Marcel Hartel (l.) und Oladapo Afolayan (M.) ragten bei St. Paulis Sieg in Kiel heraus.

Niemand konnte da ahnen, welch ein Krimi sich nach der Pause noch entwickeln sollte. Zunächst verkürzte Machino, weil Vasilj seinen haltbaren Schuss passieren ließ (53.). Doch St. Pauli konterte sofort, nach klasse Vorarbeit von Jackson Irvine traf Metcalfe mit Wucht ins kurze Eck (57.).

Boukhalfa und Hartel treffen die Latte

Aber auch das war nicht der K.o. der Störche, weil Vasilj zunächst mit einer schwachen Faustabwehr Mees das zweite Kieler Tor ermöglichte (65.). Und als der eingewechselte Bernhardsson gar zum 4:3 traf, diesmal unhaltbar, stand plötzlich alles auf der Kippe (83.). Der Holstein-Joker hatte tatsächlich noch den Ausgleich auf dem Fuß (89.), auf der Gegenseite verhinderte die Latte gegen Carlo Boukhalfa (90.+2) und Hartel (90.+3) die Entscheidung.

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Letzterer fand es am Ende „definitiv zu spannend. Wir spielen eine überragende erste Hälfte, kommen dann aber gar nicht mehr rein und holen Kiel ins Spiel zurück“, analysierte Hartel, der von einem „enorm wichtigen Sieg“ sprach und direkt einen Rat parat hatte: „Wir dürfen nicht abheben.“

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