Derby-Helden von St. Pauli: Ex-Trainer Luhukay schweigt, Trulsen ist enttäuscht
Auch wenn Coach Jos Luhukay nach Ende der vergangenen Saison vor Vertragsende (2021) vom Hof gejagt wurde – eines rechnet man dem Niederländer am Millerntor hoch an: Zwei 2:0-Siege gegen den HSV und die damit verbundene Stadtmeisterschaft werden immer mit seinem Namen verbunden sein.
Luhukay, im Unfrieden von den Braun-Weißen geschieden, war für die MOPO nicht zu erreichen. Offenbar sitzt bei ihm der Stachel der Entlassung weiterhin tief. Er hat noch keinen neuen Klub.
Trulsen ist enttäuscht vom neuen Trainer Schultz
Auch seine Assistenten durften nicht weitermachen. Während Markus Gellhaus in Bochum landete, ist André Trulsen (55) noch auf Jobsuche. Das Aus bei seinem Herzensklub, dessen neuer Coach Timo Schultz sich gegen ihn entschied, tut ihm immer noch weh – auch weil er ein Gespräch mit Schultz im Vorfeld vermisste: Er hatte ihn 2005 aus Kiel geholt, galt als einer seiner Förderer unter Holger Stanislawski: „Es war ein total unschönes Ende. Die Enttäuschung ist weiterhin da, aber das Leben geht zum Glück ja immer weiter.“
Corona macht Derby-Held Trulsen das Leben schwer
Er ist heiß auf eine neue Aufgabe, ligaunabhängig will er dabei helfen, Spieler und eine Mannschaft weiterzuentwickeln. Doch Corona macht „Truller“ das Leben schwer: „Durch die eingeschränkten Kartenkontingente der Vereine kann ich praktisch keine Spiele der ersten drei Ligen im Stadion sehen. Immerhin konnte ich viele Regionalliga-Spiele beobachten.” Auch St. Paulis U23 sah er regelmäßig, auch weil sein Sohn Tobias dort Co-Trainer ist.
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Natürlich drückt er St. Pauli weiter die Daumen: „Die Truppe ist wieder eine Einheit. Der Konkurrenzkampf tut der Qualität gut. Dass die Moral stimmt, zeigt die Tatsache, dass schon dreimal ein Rückstand aufgeholt wurde. St. Pauli ist auf einem guten Weg und kann oben mitspielen.“ Neben Daniel-Kofi Kyereh begeistert ihn vor allem Rodrigo Zalazar. „Der verkörpert durch seinen unbändigen Willen St. Pauli.”