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Derby-Kommentar: St. Paulis Sieg ist eine Belohnung für das Vertrauen der Bosse

Dieses Strahlen, es ist wie eingemeißelt in das Gesicht von Timo Schultz. Der Trainer, der die St. Pauli-DNA verinnerlicht hat, seit er vor fast 16 Jahren seinen ersten Vertrag als Spieler auf dem Kiez unterschrieb, ist der große Gewinner des Derbys. Dass es dazu kommen konnte, ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

Präsident Oke Göttlich, Sportchef Andreas Bornemann und auch die Fans hatten nach dem mehr als holprigen Start, nach schlimmen Auftritten in Braunschweig oder Fürth mehr Geduld als üblich im Geschäft Profifußball aufgebracht und die Tür für eine Trainer-Diskussion nie auch nur einen Spaltbreit geöffnet. Es war und ist ein Vertrauen, das der Coach längst zurückzahlt und weitergibt an seine Spieler.

Schultz und Bornemann haben die richtigen Schlüsse aus dem Fehlstart gezogen

Schultz hatte sich zurechtfinden müssen in Liga zwei, einsehen, dass der Kader verstärkt und das System umgestellt werden muss. Die Lehren sind gezogen, der Lohn ist eingefahren. Hamburg bleibt braun-weiß.

Der HSV überzeugte kämpferisch, doch es fehlte die Gier auf den Sieg

Und der HSV steckt in der Krise. Kampf und Gier. Das waren die Schlagworte, die Trainer Daniel Thioune benutzte, um seine Spieler heiß zu machen.

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Und den Kampf wird dem HSV auch niemand absprechen können. Aber war auch die Gier groß genug? Hatte man sich nicht vielleicht mit einem 0:0 gegen einen starken Gegner abgefunden, obwohl die Kräfte der Kiezkicker nachließen? 

Der Punch, er fehlt zurzeit. Doch der HSV ist nicht k.o. gegangen an diesem Montagabend, er hat einen Wirkungstreffer kassiert. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.

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