Simon Zoller vom FC St. Pauli mit einem Trikot in der Hand
  • Hoffnung in der Heimat: Simon Zoller arbeitet ab sofort in Köln an einem Comeback im St. Pauli-Trikot.
  • Foto: WITTERS

Die verlorene Saison des Simon Zoller: Schafft er über Köln das St. Pauli-Comeback?

Er kam spät. Und geht früh. Für Simon Zoller, Last-Minute-Verpflichtung des FC St. Pauli am 5. Spieltag, ist die Saison vorzeitig beendet. Es ist der traurige Schlusspunkt einer verlorenen Spielzeit für den Stürmer – und doch die einzig richtige Entscheidung, die die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Zukunft beim FC St. Pauli am Leben erhält.

Das Timing macht die tragische Komponente deutlich. Am Tag, an dem die Kiezkicker in die Vorbereitung auf das im Aufstiegskampf möglicherweise alles entscheidende Heimspiel gegen den VfL Osnabrück starteten, vermeldete der Verein, dass Zoller endgültig die Segel streichen muss.

Es ist eine Kapitulation vor dem eigenen Körper und zugleich die einzig richtige Entscheidung in der monatelangen Achterbahnfahrt aus Fortschritt und Rückfall, Hoffnung und Enttäuschung.

FC St. Pauli: Simon Zoller bricht Saison ab – Reha in Köln

Er hat es versucht. Alle haben es versucht. Die medizinische Abteilung des Kiezklubs hat ihr Bestes gegeben. Ohne Erfolg.

Zollers Saison 2023/24, seine erste in Braun-Weiß, ist schon vor dem 33. Spieltag vorbei. Der 32-Jährige wird „aufgrund anhaltender Rückenprobleme, die immer wieder auch weitere muskuläre Probleme verursachten“ die Reha in seiner Heimatstadt Köln fortsetzen, teilte der FC St. Pauli am Montag mit. Kurz darauf trainierte Zoller schon bei „PhysioSport Köln“

Raus aus dem frustrierenden Teufelskreis. Luftveränderung. Abschied, um Abstand zu gewinnen. So scheint es.

Bornemann hofft auf Zoller in der kommenden Saison

„Um diese Problematik nachhaltig in den Griff zu bekommen, haben wir uns zu diesem Schritt entschieden“, erklärt Sportchef Andreas Bornemann die Maßnahme. „Wir erhoffen uns davon, dass er dann zur Vorbereitung auf die neue Spielzeit wieder komplett einsteigen kann.“

Das ist die Hoffnung. Dennoch sind Prognosen schwierig angesichts der langwierigen Verletzungsgeschichte bei St. Pauli.

Gleich nach seinem Wechsel am 1. September 2023 perfekt gemachtem Wechsel vom VfL Bochum zum Kiezklub setzten ihn muskuläre Beschwerden außer Gefecht, im Dezember und Januar erneut, bevor der Routinier dann Ende März eine strukturelle Muskelverletzung erlitten hatte. Alle Probleme, so die Erkenntnisse der St. Pauli-Ärzte und Physios, hängen mit Zollers Rückenproblemen zusammen.

Zollers emotionale Achterbahn: Trauerfall und Geburt

Seine für ihn selbst frustrierende und für St. Pauli enttäuschende Bilanz: Vier Joker-Einsätze in der Liga-Hinrunde gegen Paderborn (zwei Minuten), den KSC (24 Minuten) und Elversberg (elf Minuten) in der Hinrunde sowie gegen Nürnberg (eine Minute) in der Rückrunde. Dazu ein einziger Startelfeinsatz im DFB-Pokal gegen Schalke 04 Ende Oktober (79 Minuten). Nur neunmal stand Zoller in dieser Saison überhaupt im Spieltagskader.

Auch privat war diese Spielzeit eine emotionale Achterbahnfahrt. Anfang Dezember verpasste Zoller das Derby-Hinspiel am Millerntor wegen eines Trauerfalls in der Familie, gleichzeitig war da die Vorfreude auf das erste gemeinsame Kind mit seiner Partnerin Judith Babette Kirstein, das schließlich im Frühjahr zur Welt kam.

Simon Zoller beginnt Studium in Sportmanagement

Die große Hoffnung auf einen sportlichen Aufschwung hatte Zoller zum Jahreswechsel bekundet. Er werde hart an sich arbeiten, „um dann endlich gesund und mit Vollgas auf dem Platz zu stehen. Ich bin mir sicher und werde alles dafür, dass es 2024 besser laufen wird“, schrieb er in den sozialen Netzwerken.

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Die erste Hälfte von 2024 kann er sportlich abschreiben. Aber das Jahr ist noch nicht vorbei. Wenn alles nach Plan läuft für Simon Zoller und auch den FC St. Pauli, dann feiert er sein Comeback in der Bundesliga. Aber nur, wenn sein Rücken ihn lässt. Es dürfte nicht einfach werden, noch einmal richtig in die Spur zu finden und neu durchzustarten.

Neben der Reha kümmert sich Zoller bereits um seine berufliche Zukunft nach der Profikarriere. Er hat vor kurzem ein Sportmanagement-Studium begonnen.

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