Dixi-Klos für Hansa-Fans: St. Paulis spezielle Maßnahmen vor Rostock-Heimspiel
Besonders heikle Spiele werfen ihre Schatten voraus. Während sich die Mannschaft des FC St. Pauli auf dem Trainingsplatz den letzten Schliff für das wegweisende Auswärtsspiel bei Hannover 96 am Sonntag holt, laufen beim Verein schon die Vorbereitungen auf das nächste Heimspiel: Das hochbrisante Nordduell mit Hansa Rostock am 26. April – für das der Kiezklub spezielle Maßnahmen am Millerntor ergreift.
Natürlich geht es für St. Pauli auf dem Rasen um drei wichtige Punkte im Aufstiegsrennen, in dem der Erzrivale schon mal gar nicht zum Stolperstein werden soll. Aber auch die Sicherheit der Zuschauenden auf den Rängen steht ganz oben auf der Agenda.
FC St. Pauli reagiert auf Rostock-Randale – mit Dixi-Klos
Angesichts der gewalttätigen Ausschreitungen und Zerstörungen beim letzten Heimspiel gegen Hansa am 26. Februar vergangenen Jahres sieht sich der Kiezklub zum Handeln gezwungen. Damals hatten Randalierer im Gästeblock unter anderem die WC-Anlagen zerstört und mit zum Teil scharfkantigen Keramikteilen auf Fans in den Heimbereichen sowie auf Ordner geworfen. Ein verletzter Ordner hatte im Krankenhaus behandelt werden müssen. Darüber hinaus wurde im Sanitärbereich Feuer gelegt. Es entstanden ein erheblicher Sachschaden und hohe Kosten für die Wiederherstellung.
Die Konsequenz: Die sanitären Anlagen des Gästeblocks auf der Nordtribüne werden im anstehenden Spiel gegen Rostock geschlossen werden. Das bestätigte der Verein der MOPO. Stattdessen werden Dixi-Klos für die Gäste-Fans bereitgestellt – und zwar 40 Stück.
Kiezklub: „Vorfälle machen es leider nötig“
„Das ist nicht schön, aber die Vorfälle der Vergangenheit machen es leider nötig“, erklärt Vereinssprecher Patrick Gensing die Maßnahme gegenüber der MOPO.
Die mobilen Plastiktoiletten lassen sich – anders als Keramik-Klos und -Waschbecken – nicht durch Zerstörung in kleine Wurfgeschosse verwandeln, die auch von den Fangzäunen um den Gästeblock herum nur bedingt aufgehalten werden könnten.
Gästeblock am Millerntor gegen Hansa nicht verkleinert
Beim Gäste-Eingang soll die Anfang dieses Jahres installierte Vereinzelungsanlage – eine der Sicherheitsmaßnahmen am Millerntor im Zuge Rostocker-Randale im Februar 2023 – einen kontrollierteren Zugang gewährleisten und Drucksituationen sowie mögliche Versuche eines Blocksturms verhindern. Es ist davon auszugehen, dass der Einlass der Gäste-Fans etwas früher startet als bei Nicht-Risikospielen. Das ist bei Partien mit hoher Sicherheitsstufe üblich.
Der Gäste-Bereich soll übrigens nicht verkleinert werden. Zwar war in der Diskussion, aus Sicherheitsgründen das Kartenkontingent für den Hansa-Anhang zu reduzieren und mehr Pufferzone zu schaffen, aber in der Abwägung wurde es als zielführender erachtet, alle Rostocker Fans in einem Block zu haben, als eine größere Anzahl auch ohne Ticket nach Hamburg reisender Anhänger in schwer zu kontrollierenden Gruppen rund ums Stadion und im Stadtteil.
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Über mögliche weitere Maßnahmen wird in den kommenden Tagen und bei der obligatorischen Sicherheitsbesprechung Mitte nächster Woche beraten und entschieden.