Werder-Torjäger Ducksch: „St. Pauli gehört für mich in die Bundesliga“
Die Geschichte seiner kurzen Zeit beim FC St. Pauli ist eigentlich längst auserzählt. Marvin Ducksch wurde nicht heimisch am Millerntor, nachdem er im Sommer 2016 von Borussia Dortmunds Zweitvertretung gekommen war. Schon ein halbes Jahr später war das Kapitel bereits wieder beendet. Inzwischen ist Bremens Top-Torjäger 28 Jahre alt, denkt mit einer gesunden Distanz und ohne Groll an seine Zeit an der Elbe und steckt voller Vorfreude auf das Spitzenspiel am Samstag an alter Wirkungsstätte.
468 Einsatzminuten, verteilt auf zwölf Spiele mit insgesamt zwei Treffern: Es lief nicht für Ducksch zu Beginn der Saison 2016/17, es lief nicht für St. Pauli. Die Leihe zum damaligen Drittligisten Holstein Kiel, den er zum Aufstieg ballerte, war nach nur einer Halbserie die logische Konsequenz.
Marvin Ducksch über sein halbes Jahr bei St. Pauli: „Ich hatte keine schöne Zeit“
„Hin und wieder blicke ich schon noch zurück, ich hatte keine schöne Zeit“, lässt Ducksch unumwunden durchblicken. Nicht viel anders ergeht es seit viel zu vielen Monaten seinem letzten verbliebenen Freund aus alten Tagen, Christopher Avevor. „Mit Jackson habe ich immer Kontakt gehalten, in den letzten Wochen ist das leider etwas verfallen“, erklärt Ducksch, der mit St. Paulis Langzeitverletztem leidet: „Ich weiß gar nicht, wie es ihm mittlerweile geht. Aber der Junge hat auch ganz andere Probleme, als den Kontakt mit mir zu halten.“
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Trotz der wenig positiven Erinnerungen: Ducksch ist weit davon entfernt, seinen ehemaligen Arbeitgeber in ein schlechtes Licht zu rücken. „Geiler Verein, geile Stadt, geile Fans“, sagt er in Bezug auf den Kiezklub. „Die Mannschaft zählt zu den offensivstärksten der Liga. Wenn man die alten Jungs sieht, versteht man sich auch noch sehr gut. St. Pauli gehört für mich ganz klar in die Bundesliga. Das wird ein geiles Spiel am Samstag!“
Gegen seine Ex-Vereine trifft Marvin Ducksch besonders gerne
Eines, bei dem man fast die Uhr danach stellen kann, dass er trifft. Mit Statistiken hat es Ducksch zwar nicht so, ihm war gar nicht geläufig, dass er in den bisherigen sechs Partien gegen Braun-Weiß schlanke vier Buden markiert hat. „Aber ich habe schon mal gehört, dass es offenbar läuft bei mir gegen meine Ex-Vereine“, erzählt er schmunzelnd. Und er hätte – oh Wunder – nichts dagegen, wenn die Geschichte eine Fortsetzung fände.
Eine Extra-Motivation ist das für ihn allerdings ebenso wenig wie die Tatsache, dass er mit seinem nächsten Treffer seinen persönlichen Torrekord einstellen würde. „Die brauche ich aber auch nicht“, unterstreicht Ducksch. „Ich bin heiß und möchte das Spiel unbedingt gewinnen. Unabhängig davon, ob ich treffe oder nicht.“