Düsseldorf-Boss über Zoller-Wechsel zu St. Pauli: „Mega ärgerlich!“
Mit 66 Jahren, trällerte eins Udo Jürgens, da fängt das Leben an. Eine These, die Klaus Allofs zumindest in Ansätzen bestätigen kann. Der Sportvorstand von Fortuna Düsseldorf hat zwar schon sehr, sehr viel erlebt in seiner langen Karriere als aktiver Profi und Fußball-Funktionär. Aber das, was rund um den am Ende geplatzten Wechsel von Simon Zoller passierte, war auch für ihn neu.
„Man merkt immer wieder: Man ist nicht auf alles vorbereitet, es gibt immer wieder neue Situationen“, sagte Allofs bei Sky, als es um die Personalie Zoller, der bekanntlich inzwischen beim FC St. Pauli unter Vertrag steht, ging. Dabei war der Deal zwischen der Fortuna und dem Stürmer eigentlich nicht nur von langer Hand vorbereitet, sondern im Grunde schon zu 99 Prozent durch.
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„Die Vorzeichen waren gut, Simon wäre gerne zu uns gekommen. Und ich glaube auch, dass es gepasst hätte“, sagte Allofs. Tatsächlich hatte Zoller bereits die obligatorische sportmedizinische Untersuchung in Düsseldorf hinter sich gebracht und wartete eigentlich nur darauf, am Donnerstag die Arbeitspapiere unterzeichnen zu dürfen. Doch dazu kam es nicht, weil, so Allofs, „die wirtschaftliche, die finanzielle Seite ins Spiel kam“. Und dann seien Sachen passiert, „die so nicht vorherzusehen waren“.
St. Pauli nutzte die Gunst der Stunde
Das habe dazu geführt, dass die Lage nochmal bewertet werden musste durch den Aufsichtsrat. „Das hat etwas länger gedauert“, sagte Allofs. „Und dann war es zu spät.“ Denn in der Zwischenzeit hatte der FC St. Pauli die Gunst der Stunde genutzt, Zoller war nebst Berater nach Hamburg gefahren, wo ohne große Umschweife Nägel mit Köpfen gemacht wurden.
„Das sind Dinge, die passieren“, stöhnte Allofs und räumte ein: „Es ist mega ärgerlich!“ Aber es ginge jetzt nicht darum zu sagen, da oder dort sei der Schuldige. „Wir müssen einfach unsere Situation verbessern. Wir müssen sehen, dass wir wirtschaftlich so gut aufgestellt sind, dass wir nicht in solche Situationen kommen.“ Für die Personalie Simon Zoller kam diese Einsicht zu spät.