Viktor Gyökeres jubelt über ein Tor für den FC St. Pauli.

Viktor Gyökeres ging 2019/2020 für St. Pauli auf Torejagd. Foto: imago/Sven Simon

Ein Ex-St. Pauli-Stürmer kann Dortmunds Königsklassen-Zeit beenden

Die Generalprobe verloren, ein wegweisendes Spiel in der Champions League vor der Brust – der Druck lastet schwer auf Niko Kovac und Borussia Dortmund. Das Playoff-Hinspiel bei Sporting Lissabon am Dienstag (21 Uhr/Prime Video) könnte bei einer Niederlage vorerst einer der letzten Auftritte des BVB in der Königsklasse werden, angesichts des Rückstands in der Bundesliga von nun sieben Punkten auf die Champions-League-Ränge droht den Dortmundern eine Zeit ohne Fußball auf höchstem internationalen Niveau.

„Wir werden weitermachen, wir haben wichtige Spiele vor uns“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl nach dem 1:2 gegen den VfB Stuttgart, bei dem die Probleme des BVB wie bereits häufig in dieser Saison sichtbar wurden. Dortmund muss für seine Tore einen immensen Aufwand betreiben und ist zudem defensiv immer wieder anfällig. Seit dem 3:0 Ende November in Zagreb hat Dortmund in den 13 folgenden Spielen mindestens ein Gegentor kassiert, dabei wäre eine stabile Abwehr nun in Lissabon so wichtig.

Außenverteidiger Ramy Bensebaini fällt aufgrund einer Muskelverhärtung allerdings aus. Für ihn könnte Winter-Zugang Daniel Svensson auf der linken Abwehrseite in die Startelf rücken.

Sporting Lissabon: Viktor Gyökeres als Waffe

Bei der Videoanalyse des kommenden Gegners dürfte Kovac einiges gesehen haben, was er sich von seiner Mannschaft wünscht. Zielstrebigkeit, Effektivität und den unbedingten Willen, Tore zu schießen – für all das steht Viktor Gyökeres, der den Kontrahenten von Sporting mit seinen Treffern das Fürchten lehrt.



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Und so begleitet den BVB auf dem Weg zum Duell mit dem portugiesischen Meister neben den eigenen Problemen vor allem eine Frage: Wie soll Dortmund den schwedischen Stürmer, für den sich wohl auch Bayern München interessiert, stoppen? 22 Tore in 20 Ligaspielen hat Ex-St. Pauli-Stürmer Gyökeres geschossen, dazu sechs Treffer bei sieben Champions-League-Auftritten. Am Freitag beim 1:1 bei der Generalprobe beim FC Porto gab er sein Comeback nach kurzer Verletzungspause und sollte fürs Dortmund-Duell fit sein.

Viele europäische Top-Klubs haben Viktor Gyökeres von Spoting Lissabon auf dem Zettel. IMAGO / Sports Press Photo
Viktor Gyökeres präsentiert seinen typischen Masken-Jubel.
Viele europäische Top-Klubs haben Viktor Gyökeres von Spoting Lissabon auf dem Zettel.

„Er macht viele Tore, aber jeden Stürmer kann man verteidigen“, sagte Abwehrspieler Waldemar Anton. Er erwartet Sporting als „spielstarken Gegner“, plädierte aber sowieso dafür, sich auf „unser Spiel“ zu konzentrieren.

Prime: Owomoyela ersetzt Sommer

Kovac will „Läufe in die Tiefe“ und Doppelpässe sehen, zudem forderte er Effizienz. Gegen Stuttgart erspielte sich der BVB immer wieder gefährliche Situationen, nutzte sie aber nicht. Das Selbstverständnis und die Leichtigkeit fehlen dem BVB bereits seit Wochen, wenn nicht gar bereits seit Saisonbeginn.

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Immerhin: Ein weiteres vernichtendes Urteil von Matthias Sammer, der TV-Experte bei Prime Video und zugleich Berater der Dortmunder Geschäftsführung ist, wird es nicht geben. Sammer gehört diesmal nicht zur Expertenrunde in Lissabon. Vor Ort ist Patrick Owomoyela.

Kovacs Vorgänger Nuri Sahin wurden die enormen Leistungsschwankungen zum Verhängnis, seine Entlassung nach der Niederlage im vorletzten Spiel der Champions-League-Ligaphase in Bologna kam fast einer Erlösung gleich. Interimstrainer Mike Tullberg riss die Mannschaft mit seiner wilden und emotionalen Art kurzzeitig aus ihrer Lethargie. Es sind aber stetig wiederkehrende Probleme, die den BVB begleiten.

BVB: Niko Kovac muss Leichtigkeit zurückbringen

Kovac muss also Muster aufbrechen und gleichzeitig versuchen, seinen Spielern den Glauben an die eigene Stärke zurückzugeben. Die kurze Zeit zwischen dem Stuttgart-Spiel und der Reise nach Lissabon nutzte er für ein intensives Videostudium, er wolle nur kleine Reize setzen und habe mit seinem Trainerteam bereits „einiges implementiert“.

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Jetzt gehe es „darum, dass sich unsere Jungs belohnen“, sagte Kovac: „Es steht und fällt mit Toren, wir müssen den Ball über die Linie bringen.“ Am besten bereits am Dienstag. (aw/sid)

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