„Super Hamburg: St. Pauli!“ 400 Fans feiern in Norwich – Rückspiel geplant
Während einige Norwich-Fans ihren Kummer bereits im Klub-Pub „The Lion & Castle“ ertränkten, freute sich Scott Banks über seine 45 Minuten auf dem Rasen. „Dass war ein toller Tag für uns“, sagte der Schotte nach St. Paulis 3:1-Testspielsieg bei Norwich City: „Gegen einen richtig guten Gegner haben wir auf unserer Vorstellung gegen Lyon aufgebaut. Das war ein großer Schritt für uns.“
Und für den 22-Jährigen, der verletzungsbedingt den Großteil der Aufstiegssaison verpasst hatte. Banks genoss sichtlich die Atmosphäre in einem britischen Profistadion – zu dem die mitgereisten Anhänger:innen des FC St. Pauli ihren gewichtigen Teil beitrugen.
Während die Norwich-Fans ihre Lieblinge angesichts des 0:3-Zwischenstands mit Pfiffen in die Pause begleiteten, hatten die Gästefans bald sehr viel Spaß am Spiel.
Unter den 9959 Menschen, die dem Match an der Carrow Road beiwohnten, waren nach offizieller Zählung 404 St. Pauli-Fans. Und die stimmten vom Vintage-Kracher „Olé, olé, olé, olé – super Hamburg: St. Pauli“ bis zum umgedichteten Doris-Day-Schlager „Que será, que será“ einen großen Ausschnitt aus der braun-weißen Hitparade an. Wobei sich da sagen ließe: Wenn die Menschen in Norwich eher gewusst hätten, dass der FC St. Pauli bald „Champions of Germany“ sein würde, wären vielleicht noch mehr gekommen als die knapp 10.000.
St. Pauli-Schals im Hotel am Fluss
Schon am Samstagvormittag zeigten zwei braun-weiße Schals, die in den Fenstern des Riverside Hotels am Stadtfluss Wensum hingen, wer bei den „Canaries“ zu Gast ist. Manche Anhänger:innen waren früh angereist, um sich nicht nur das Stadion, sondern auch die mittelalterlich geprägte Altstadt, zahlreiche Häuser im viktorianischen Stil und die normannische Kathedrale der 190.000-Seelen-Stadt Norwich anzusehen.
Was bleibt neben schönen Motiven fürs Fotoalbum? Unter dem neuen Coach Alexander Blessin funktioniert die Umstellung auf eine flexible und pressingorientierte 3-5-2-Formation immer besser, wenngleich das Team auch an der Carrow Road bedenkliche Abstimmungsprobleme in der Anfangsphase an den Tag legte.
Während Bundesliga-Konkurrent Hoffenheim nach dem 2:2-Test gegen Norwich den Unterarmbruch von David Jurasek zu beklagen hatte, entspannt sich die Personallage bei den Kiezkickern weiter. Und während Bayern München 1993 nach einem 1:1 in Norwich aus dem Europapokal ausgeschieden war, hat St. Pauli dort nun 3:1 gewonnen – und die ganze Saison noch vor sich.
Das könnte Sie auch interessieren: Guilavogui nach Top-Debüt „sehr glücklich“ – sein Sturmkollege ist begeistert
2025 soll es einen Gegenbesuch des englischen Zweitligisten in Hamburg geben. Dann aber wahrscheinlich ohne Norwichs abwanderungswilligen Stürmer Adam Idah, den die City-Fans bei seiner Einwechslung für den Ex-Bremer Josh Sargent mit Pfiffen bedachten.