St. Paulis Stürmer-Frage: Ishak kein Thema mehr – aber die Suche läuft
Es war Spiel eins nach dem Aderlass. Guido Burgstaller weg, Simon Makienok weg, Max Dittgen weg – und trotzdem hatte St. Pauli beim 3:2 gegen Nürnberg zwei Stürmer auf dem Platz. Die betrieben Eigenwerbung, dürfen sich aber dennoch nicht sicher sein, nicht noch neue Konkurrenz zu bekommen bis zum Schluss der Transferphase.
„Beide haben gegen den Ball ein sehr gutes Spiel gemacht”, lautete das Lob von Timo Schultz in Richtung von Igor Matanovic und Johannes Eggestein, gleichwohl das Duo ohne Treffer geblieben ist. „Sie haben auch ihre Aktionen und Abschlüsse gehabt, viele sind leider geblockt worden”, erläuterte Schultz, der natürlich von einer Weiterentwicklung des Duos ausgeht: „Ich denke mal schon, dass da noch mehr geht, sie haben ja das erste Mal in der Form in der Liga zusammengespielt.”
Matanovic mit Assist vor St. Paulis 3:0, Eggestein clever und laufstark
Während Matanovic das 3:0 von Lukas Daschner vorbereitete, einen vielversprechenden Abschluss hatte (34.) und sich ansonsten vor allem im Pressing aufrieb, war Eggestein der ideale Gegenpol. „Johannes hat mit seiner Cleverness, sich immer wieder in den Räumen zu zeigen, den Ball festzumachen, in der Kombination zu sein, den Körper reinzustellen, überzeugt. Das war schon richtig gut.” Vor allem aber kontrollierte er Nürnbergs Sechser nach hinten, genau das sei eigentlich seine Hauptaufgabe gewesen.
Zurzeit hat der FC St. Pauli fünf potenzielle Angreifer im Kader
Nach intensiven 72 Minuten wurde das Duo gegen Carlo Boukhalfa und David Otto ausgetauscht, in der Hinterhand hat St. Pauli zudem Etienne Amenyido, der in zwei, drei Wochen wieder einsatzfähig sein dürfte. Fünf potenzielle Angreifer für zwei Positionen – klingt erst einmal ausreichend. Ist es aber aus Sicht der Verantwortlichen noch nicht, weil die Cleverness, die einen Eggestein auszeichnet, bei den beiden klaren Zielspielern naturgemäß fehlt. Matanovic ist erst zarte 19 Jahre alt, Otto zwar „schon” 23, aber auch noch vergleichsweise unerfahren.
Gesamtpaket zu teuer: Mikael Ishak ist bei St. Pauli kein Thema mehr
Aus diesem Grund hatte sich der Kiezklub bekanntlich mit Mikael Ishak (29/Lech Posen) beschäftigt, das Thema inzwischen aber zu den Akten gelegt. Das Gesamtvolumen eines Transfers mit Ablösesumme und Gehaltsvorstellungen des Schweden war den Hamburgern am Ende zu umfangreich. „Wir haben gar nicht groß einen Vorstoß gemacht”, erklärte Sportchef Andreas Bornemann im Gespräch mit der MOPO.
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Was aber nicht heißt, dass grundsätzlich eine Neuverpflichtung eines Angreifers, der seine Stärken in der Box und mit dem Rücken zum Tor hat, vom Tisch wäre. „Wir gehen alle Optionen durch”, sagte Bornemann. Die wachsen allerdings erstens nicht auf Bäumen und ergeben sich zweitens wohl erst zu einem späteren Zeitpunkt, wenn nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa auch die ersten Ligen wieder in die Saison gestartet sind und deutlich wird, wer wo wenig Chancen auf Einsätze hat.