„Einfach nur verrückt“: St. Pauli-Kapitän Irvine befürchtet Sperre
Auf diesen Eintrag in die braun-weißen Geschichtsbücher hätte Jackson Irvine liebend gern verzichtet. Beim Auftakt-0:2 gegen Heidenheim am Millerntor sah St. Paulis Kapitän nach 18 Minuten die Gelbe Karte – als erster Erstliga-Spieler des Kiezklubs seit Marcel Eger, der einen gleichfarbigen Karton im Mai 2011 in Mainz vor die Nase gehalten bekam.
Irvine verstand die Welt nicht mehr, als er für seine Reklamation bei einem Einwurf für Heidenheim von Schiedsrichter Sven Jablonski früh bestraft wurde. „Ich habe ihn nur angesprochen, weil ich dachte, es sei ein Einwurf für uns. Ich habe nicht geflucht und auch nicht meine Arme hochgeworfen“, beschrieb der Australier die Szene. St. Pauli kam gerade besser ins Spiel, als er durch seine Verwarnung fortan vorsichtiger agieren musste, um keinen Platzverweis zu riskieren.
„Muss vorsichtig sein“: Irvine wird auch als Kapitän bestraft
„Sie versuchen auch nur, die Regeln umzusetzen. Aber das ist ein neuer Teil des Fußballs, der schwierig für mich ist“, spielte Irvine darauf an, dass meckernde Spieler durch die neue „Kapitäns-Regel“ stärker bestraft werden sollen – wenn sie nicht gerade Kapitän sind, was der 31-Jährige bei St. Pauli ja ist. „Wenn das schon für eine Gelbe Karte reicht, dann muss ich vorsichtig sein“, bilanzierte Irvine, der seinen Vertrag beim FC St. Pauli gerade erst verlängert hat.
Schließlich wäre jede fünfte gleichbedeutend mit einem Spiel Sperre. „Das ist einfach nur verrückt – und eine weitere Lektion, die ich lernen muss.“
„Ich habe die Karte für Jackson nicht verstanden“, äußerte sich auch Trainer Alexander Blessin kritisch gegenüber Jablonskis Entscheidung: „Aus diesem Grund zieht er in Zweikämpfen zurück.“ Auf eine Auswechslung verzichtete der Coach allerdings: „Bei Jackson war mir klar, dass er das händeln kann.“
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Irvine beschäftigte sich derweil mit dem Premieren-Fazit über seine Verwarnung hinaus. „Ich bin enttäuscht, aber es ist eine gute Enttäuschung“, fasste er die Heimpleite gegen Heidenheim zusammen: „Wir haben gut gespielt, wir haben Chancen kreiert, wir hätten gewinnen können. Es ist keine Enttäuschung im Sinne von ‚wir sind komplett überfordert‘. Wir haben gezeigt, wie wettbewerbsfähig wir sein können. Wir sind noch nicht fertig, den neuen Weg und das neue System zu lernen. Ich denke, dass wir von Woche zu Woche besser werden.“