Einst Balljunge: St. Paulis Treu und seine emotionale Rückkehr auf den Betzenberg
Der Name war dann noch einmal Thema am Donnerstag in der Pressekonferenz vorm Saisonstart des FC St. Pauli am Samstag beim 1. FC Kaiserslautern. Im Idealfall für den Kiezklub zum letzten Mal, denn den Verlust von Leart Paqarada wähnt man bei den Hamburgern gut aufgefangen. Durch einen, der sich im Schatten des jetzigen Kölners zu einer echten Alternative entwickelt hat. Und durch jemanden, der sich auf dem Betzenberg bestens auskennt.
Lars Ritzka und Philipp Treu hätten in der Vorbereitung „sehr gute Dinge gemacht“, lobte Coach Fabian Hürzeler und mahnte im selben Atemzug: „Wichtig ist, dass wir sie nicht vergleichen mit Leart Paqarada. Es sind andere Spielertypen, und sie haben weniger Erfahrung.“ Wobei Treu, von der Reserve des SC Freiburg gekommen, in jedem Fall schon reichlich Pfalz-Expertise mitbringt.
Treu entschied sich in der Jugend für Kaiserslautern statt Hoffenheim
Der 22-Jährige hatte sich zu frühen Jugendzeiten zunächst beim SV Sandhausen unweit seiner Heimatstadt Heidelberg versucht. „Aber die spielten damals noch in der 3. Liga, ein Nachwuchsleistungszentrum gab es dort noch nicht“, erzählte er. Also stand er vor der Frage, wo es für ihn weitergehen sollte. Zur Disposition standen das nahe Hoffenheim – oder eben Kaiserslautern.
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„Hoffenheim war damals schon sehr erfolgsorientiert, hatte viele große Spieler“, erinnerte sich Treu. „Und ich war in der Jugend wirklich sehr, sehr klein. Also habe ich mich für den Schritt nach Kaiserslautern entschieden, und das war damals auch richtig.“ Bis 2015 kickte der Außenverteidiger für den Nachwuchs der „Roten Teufel“, ehe er von Sebastian Hoeneß ins NLZ von RB Leipzig gelotst wurde.
Rückkehr auf den Betzenberg für Treu „etwas Besonderes“
Vorher aber kam er noch in Kontakt mit der Profi-Mannschaft des FCK. „Ich weiß noch genau, wie ich als kleiner Lautern-Bubi im Stadion als Balljunge dastand und die Großen bewundert hab“, erzählte Treu lächelnd. „Das ist natürlich auch eine Sache, weswegen man als junger Spieler mit Fußball anfängt, um mal in diesem großen Stadion spielen zu können.“
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Das wird jetzt vermutlich so kommen, wenn auch im Trikot des Gegners. In den wegweisenden Testspielen gegen Sabah und Tel Aviv hatte Hürzeler den Neuzugang in die Startelf berufen, und es wäre zumindest überraschend, wenn nun doch Ritzka den Vorzug erhalten würde. In jedem Fall wird die Rückkehr auf den Betze für Treu „etwas Besonderes“, denn es wird das erste Mal sein, dass er dort auflaufen darf. „In der Drittliga-Saison mit Freiburg konnte ich nicht in Kaiserslautern spielen, da war ich leicht angeschlagen. Das hat mir damals schon wehgetan.“
Jetzt aber ist Philipp Treu fit, gesund, voller Tatendrang. Und bei allem Respekt und allen schönen Erinnerungen hätte er gewiss nichts dagegen, dem Ex-Klub den Saisonstart mit dem FC St. Pauli zu verderben.