Johannes Eggestein, Bruder des Freiburgers Maximilian, kickt ab sofort für St. Pauli.
  • Johannes Eggestein, Bruder des Freiburgers Maximilian, kickt ab sofort für St. Pauli.
  • Foto: WITTERS

Er kommt zum Schnäppchenpreis: St. Pauli hofft bei Eggestein auf den Jojo-Effekt

Viele Namen waren zuletzt gefallen. Immer wieder darunter war Dresdens Christoph Daferner, auch Augsburgs Maurice Malone schien kurzzeitig ein Thema zu sein (was er derzeit nicht ist). Keinerlei Erwähnung fand Johannes „Jojo“ Eggestein. Umso überraschender war es also, als St. Pauli am Dienstag die Verpflichtung des Stürmers verkündete. 

„Mit Johannes Eggestein kommt ein ambitionierter Stürmer zu uns ans Millerntor“, sagte Sportchef Andreas Bornemann über den neuen Mann, der als Reaktion auf die Abgänge Max Dittgens, Simon Makienoks und Guido Burgstallers kommt und dessen Vertragslaufzeit wie üblich geheim blieb. 

Ambitioniert ist sicher ein treffendes Attribut. Eggesteins Ambition ist eine erfolgreiche Saison. Mit der Mannschaft, aber auch persönlich. Denn bei seinem bisherigen Arbeitgeber, dem belgischen Erstligisten Ro­yal Antwerpen, lief’s in der vergangenen Runde dürftig. In 25 Pflichtspielen lief Eggestein auf und blieb dabei ohne Tor. In die Startelf des Europa-League-Teilnehmers schaffte er es nur fünfmal.

Eggestein in der Werder-Jugend als Supertalent gehandelt

Einzig daran lassen sich Eggesteins Fähigkeiten und sein Potenzial allerdings nicht ermessen. Es fehlt lediglich die Konstanz – in Form regelmäßiger Einsätze, wie er sie zuletzt nicht hatte, und in Form guter aufeinanderfolgender Saisons, wie er sie einzig bei Ex- und Ausbildungsklub Werder Bremen spielte.

Bei Johannes Eggestein herrscht gewissermaßen der Jojo-Effekt: Dank der überragend guten Jugendzeit bei Werder (84 Spiele in A- und B-Junioren-Bundesliga, 83 Tore) stand das Talent im Verdacht, über Bremens Grenzen hinaus das ganz große Ding zu werden. Daraus wurde: nichts. Der Durchbruch bei den Profis blieb Eggestein versagt. Eine Enttäuschung. Der eine Leistungsexplosion, 20 Tore und neun Vorlagen in 39 Spielen für den Linzer ASK folgten – und zuletzt besagtes Kapitel in Antwerpen. 

Daferner wechselt von Dynamo zum 1. FC Nürnberg

„Mit 24 Jahren ist er noch jung und entwicklungsfähig, hat aber schon viel Erfahrung“, sagt passenderweise Andreas Bornemann, Trainer Timo Schultz nennt den Neuen einen „effektiven Stürmer, der viele wichtige Skills und sogar internationale Erfahrung mitbringt“. Die Ablöse soll bei 600.000 Euro liegen – und damit deutlich unter dem Marktwert, der von transfermarkt.de auf 1,8 Millionen Euro taxiert wird. 

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Und Eggestein, der gebürtige Hannoveraner? Der freut sich, „wieder in Norddeutschland zu sein“, und beobachtet, so sagt er, „schon länger den Weg, den der Verein geht“. Das kann er jetzt aus nächster Nähe tun. Nicht zu sehen und als Sturm-Konkurrenten bekommen wird er dabei Christoph Daferner. Der Dresdner, zwischenzeitlich beim FC St. Pauli gehandelt, wird nach MOPO-Informationen zeitnah in Nürnberg unterschreiben. 

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