St. Paulis Talent Finn Ole Becker
  • Er muss sich strecken: St. Paulis Finn Ole Becker hofft auf mehr Einsatzzeiten.
  • Foto: WITTERS

Er will doch nur spielen: Der doppelte Kampf von St. Pauli-Profi Becker

Beim FC St. Pauli kämpft er um einen Stammplatz, bei der Nationalmannschaft um jede Minute Einsatzzeit. Finn Ole Becker, zu Saisonbeginn auf der Überholspur unterwegs, hat auf seinem angestrebten Weg in die Bundesliga derzeit einen steinigen Abschnitt zu bewältigen und ist in der Rolle des Herausforderers. Beim Kiezklub und bei der U21. Die kommenden beiden Spiele sind für das Mittelfeld-Juwel durchaus richtungsweisend.

Es gibt Spiele, bei denen es im Rückblick gar nicht mehr so schlimm ist, 90 Minuten nur auf der Bank gesessen zu haben. Die 0:4-Klatsche der deutschen U21 gegen Polen in der EM-Qualifikation, die höchste Niederlage für den DFB-Nachwuchs seit sechs Jahren, war so ein Spiel. Becker hatte am vergangenen Freitag von der Bank aus zugeschaut.

Becker hofft auf seinen Einsatz für die deutsche U21 gegen San Marino

Nicht ausgeschlossen, dass der 21-Jährige am Dienstag in Ingolstadt gegen San Marino ran darf – ob von Beginn an oder als Einwechselspieler, wird sich zeigen und auch Fingerzeig sein, wie es um Beckers Rolle und seine Perspektiven im DFB-Team unter dem neuen Bundestrainer Antonio Di Salvo bestellt ist.

Im September hatte St. Paulis Techniker in der U21 debütiert, noch unter der Regie von Stefan Kuntz (jetzt Nationaltrainer der Türkei), und in beiden EM-Qualifikations-Spielen in San Marino (6:0) und Lettland (3:1) in der Startelf gestanden.

Bundestrainer Di Salvo verzichtete zuletzt auf St. Paulis Becker

„Das Wichtigste wird für mich sein, viel Spielpraxis zu sammeln“, hatte der Linksfuß damals erklärt. „Der Rest kommt dann von allein.“ Di Salvo hatte nach seiner Amtsübernahme jedoch zunächst auf Becker verzichtet, weil dieser aufgrund einer Adduktorenverletzung auch im Verein pausieren musste.

Der neue Mann auf der DFB-Bank setzte bislang auf ein 4-2-3-1-System, in dem die Bundesligaspieler Angelo Stiller (Hoffenheim) und Yannick Keitel (Freiburg) dreimal in Serie das Duo im defensiven Mittelfeld bildeten. Becker dagegen ist auf der Halbposition in einer Mittelfeldraute am stärksten. Die Konkurrenz im Mittelfeld ist ohnehin groß.

Beim 1:1 in Bremen traf Becker für St. Pauli

Becker muss sich strecken – auch im Verein. Seine Verletzung hat ihn den Stammplatz bei den Kiezkickern gekostet, den Jackson Irvine mit starken Leistungen erobert und mehrfach verteidigt hat. Erst als der australische Nationalspieler in der englischen Woche Ende Oktober eine Pause brauchte, feierte Becker sein Startelf-Comeback – und überzeugte beim 1:1 in Bremen nicht nur als Torschütze.

St. Paulis Restart in der Liga am Sonnabend in Darmstadt wird zeigen, ob Becker nach seinem starken Auftritt bei Werder im Verein wieder die Nase vorn hat.

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Einiges wird davon abhängen, wer nach seiner Länderspielreise frischer ist: Becker oder Irvine, der am Dienstag mit Australien gegen China (die Partie wird in den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgetragen) spielt und im Gegensatz zu seinem deutschen Vereinskollegen im Nationalteam gesetzt ist.

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