Drin! Siebe Van der Heyden köpft nach Ecke das 1:0 für St. Pauli.

Drin! Siebe Van der Heyden köpft nach Ecke das 1:0 für St. Pauli. Foto: WITTERS

Erstes Tor nach Ecke! Blessin macht Bayern-Vergleich

„Ecke – Tor!“ Der verbreitete Stadion-Schlachtruf erwies sich bei Spielen des FC St. Pauli bislang konsequent als falsche Tatsachenbehauptung. Bis Siebe Van der Heyden nach Eckstoß von Danel Sinani und Rückverlängerung von Jackson Irvine seinen Kopf hinhielt und zum 1:0 in Wolfsburg traf. Dass St. Pauli dafür in dieser Saison 97 Versuche brauchte, war Alexander Blessin überhaupt nicht wichtig.

„Ob’s der 97. oder der 150. Eckball war, ist mir piepegal, aber dann können wir’s endlich mal abhaken“, kommentierte der Coach den Treffer und bezog sich damit auch auf die Standard-Schwäche seiner Kicker. Die sieht er aber gar nicht unbedingt gegeben. „Da muss man auch mal gucken: Wie viele Tore nach Eckbällen hat Bayern München bisher gemacht? Ich glaube, eins oder zwei“, führte Blessin aus – und meinte scherzhaft: „Also sind wir jetzt auf deren Level …“

St. Pauli-Kapitän Irvine über seine ungewollte Tor-Vorlage

Trotzdem freute er sich, „dass wir uns für diese einstudierte Geschichte auf den zweiten Pfosten mit Jacko auch mal belohnen“. Sein Kapitän widersprach nicht, schilderte die Situation aber ein wenig anders. „Ich will nicht lügen: Ich habe natürlich versucht, ein Tor zu erzielen“, sagte Irvine über seinen Kopfball, der dann nicht das Netz, aber Van der Heyden fand: „Ich wollte ihn ins lange Eck einköpfen aber ich war glücklich, dass Siebe da stand.“

Und das erste braun-weiße Tor nach vier Spielen Flaute erzielte. Drei weitere Ecken brachten nicht den erhofften Erfolg, sodass St. Pauli nun mit einem Treffer aus 100 Eckbällen auf genau ein Prozent Verwertungsquote kommt. Viel besser als vor dem 1:1 in Wolfsburg, aber auch nicht gerade ein astronomischer Wert.



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Dass angesichts der ausbaufähigen Bilanz bisweilen sehnsüchtig von den gefährlichen Standards des abgewanderten Marcel Hartel in der Zweitliga-Aufstiegssaison geschwärmt wird, ließ Blessin nicht gelten. „Du kannst es nicht vergleichen. In der Zweiten Liga fallen doppelt so viele Tore nach Ecken. In der Ersten Liga wird einfach ganz anders verteidigt.“

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Am Sonntag war Auslaufen angesagt, Montag ist trainingsfrei. Ab Dienstag werden die Kiezkicker daran werkeln, dass sich die Toranzahl nach Ecken am Freitag gegen Hoffenheim vervielfacht – wie die Kraichgauer auch immer verteidigen.

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