„Erwartung hat sich geändert“: Bornemann und Hürzeler ziehen Hinrunden-Fazit
Es ist schon paradox. Da legt der FC St. Pauli eine sensationelle Halbserie hin, ist seit 25 Pflichtspielen in Folge ungeschlagen – und trotzdem fallen bei der Hinrundenbilanz von Trainer Fabian Hürzeler und Sportchef Andreas Bornemann Begriffe wie „Ärger“, „Enttäuschung“ oder einfach Fehler.
„Wir haben im Sommer gesagt, dass wir die Erfolgsserie, die wir in der Rückrunde hatten, nicht austrudeln lassen, sondern dass wir die Euphorie und Entwicklung mitnehmen wollen“, begann Hürzeler sein Fazit. Das haben man geschafft, „weil wir das Fundament, das wir hatten, gestärkt haben, uns spielerisch entwickelt und die Grundlagen für unsere intensive Spielweise geschaffen haben im Trainingslager“.
Bornemann lobt Trainer Hürzeler und die Mannschaft
Dem wollte Bornemann nicht widersprechen. „Es ist Fabian mit der Mannschaft außergewöhnlich gut gelungen, an die gute Rückrunde anzuknüpfen. Was Konstanz, Stabilität und Klarheit im Spiel angehe, sei „eine wahnsinnige Entwicklung passiert. Auch vom Sommer bis jetzt“. Das unterstrich der Coach: „Konstanz in die Leistungen kommt nur, wenn jeder mitzieht. Und da muss ich meinen Spielern ein großes Kompliment machen, die – und damit meine ich alle – im Training sehr intensiv gearbeitet haben und die Motivation hatten, besser werden zu wollen.“
Ergo könne man „natürlich im Großen und Ganzen ein positives Fazit ziehen, weil wir ungeschlagen sind in einer Liga, die sehr stark und ausgeglichen ist. Trotzdem ist es so, dass wir zu viele einfache Fehler gemacht haben, die uns eventuell die Null gekostet haben“. Und eine noch bessere Ausbeute als die 33 erlangten Zähler. So überlagert das Nicht-Erreichte bisweilen das Erreichte. „Wir müssen feststellen, dass sich die Erwartung verändert“, sagte Bornemann. „Damit müssen wir alle umgehen.“ Aber auch ihn hat manch eines der neun Remis gewurmt.
Bornemann und Hürzeler ärgern sich über verpasste Punkte
„Jetzt haben wir eine Halbserie, in der wir uns ärgern, dass wir in einigen Spielen, wo wir am Ende einen Punkt hatten, nicht als Sieger vom Platz gegangen sind“, befand Bornemann. Am Extremsten, weil auch am Frischesten sei es am Sonntag gegen Wiesbaden gewesen. „Ich bin weit davon entfernt, von Enttäuschung zu sprechen“, stellte der Sportchef klar, „das wäre der falsche Ausdruck“.
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Man ärgere sich. „Für die Mannschaft und das Trainerteam, dass sie sich nicht häufiger mit drei Punkten belohnt haben, was mehr als verdient gewesen wäre.“ Und ja noch kommen kann. „Wir freuen uns auf das neue Jahr, auf neue Herausforderungen“, schloss Hürzeler.