Morgan Guilavogui, Danel Sinani und James Sands klatschen sich beim Torjubel ab

Lang ist's her: Danel Sinani wird am 26. Januar für sein 3:0 gegen Union Berlin gefeiert – das bislang letzte selbstgeschossene Tor St. Paulis. Foto: WITTERS

Europameister als Vorbild: So will Blessin die St. Pauli-Flaute beheben

Vier Spiele ohne Punkte und ohne Tore haben den FC St. Pauli der Abstiegszone näher rücken lassen. Damit die Flaute am Samstag beim VfL Wolfsburg ändert, will sich Trainer Alexander Blessin an einem prominenten Vorbild orientieren.

Kein Geringerer als der Europameister steht Pate für den erhofften Aufschwung. Nicht der aktuelle Titelträger Spanien, der voriges Jahr bei der EM in Deutschland triumphierte. Sondern Italien, Gewinner der Europameisterschaft 2021 und schon lange vorher für ein geordnetes Defensivspiel bekannt.

„Da müssen wir hin“: Blessin orientiert sich an Italien

Wie sich deren Spieler „für jede gelungene Abwehraktion gefeiert haben“, hätte ihm imponiert, so Blessin, der selbst im ersten Halbjahr 2022 in Italien für Genua 93 arbeitete. „Da müssen wir hinkommen“, forderte der Coach: „Wenn die Null steht, ist es gut.“

2021 feierte Italien im Wembley-Stadion den Gewinn der Europameisterschaft. WITTERS
Italiens Nationalspieler jubeln mit dem EM-Pokal
2021 feierte Italien im Wembley-Stadion den Gewinn der Europameisterschaft.

Nun lag das braun-weiße Problem in den jüngsten Auftritten zwar eher vorne – der Aufsteiger schießt einfach kein Tor mehr. Aber für Blessin ist das kein Gegensatz: „Am Saisonanfang haben wir definiert, wie wir spielen und was wir mit welchen Mitteln erreichen wollen.“

Ein Problem: „Dumme Gegentore, als wir inaktiv waren“

Eine hohe Intensität gegen den Ball gehört spätestens seitdem zur braun-weißen DNA – doch in den letzten zweiten Hälften konnten die Kiezkicker nicht an ihren zuvor ordentlichen (Dortmund) oder exzellenten (Mainz) Vortrag anknüpfen. „Wir haben dumme Gegentore kassiert, als wir sehr inaktiv waren“, analysiert Blessin: „Wir müssen einfach immer an unser Maximum gehen.“



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Denn je besser es hinten klappt, desto höher stünden die Chancen, dass auch vorne endlich der Knoten platzt – oder es aus der Ketchupflasche spritzt, wie Defensivstratege Eric Smith es gerne formuliert. „Wir sollten uns abfeiern für jeden defensiven Zweikampf und zelebrieren, dass wir eine Torchance haben“, gab Blessin als Parole aus, um eine möglichst große Unbekümmertheit vor dem gegnerischen Kasten zu erreichen.

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Aber auch für die Stürmer selbst hatte Blessin Rat parat, zumal in der Trainingswoche oft Abschlüsse geübt wurden. „Wenn man länger nicht getroffen hat, muss man sich Sicherheit in Abschlüssen holen und Automatismen reinkriegen“, so der ehemalige Stürmer: „Es geht aber auch um aktive Bewegungen. Ich kann nicht erwarten, dass der Ball zu mir kommt.“

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