Ex-Keeper: Pliquett über Himmelmann-Aus bei St. Pauli: „Kann ich nicht nachvollziehen“
Benedikt Pliquett stand von 2004 bis 2013 zwischen den Pfosten des FC St. Pauli. Vor allem durch seine Top-Leistung beim 1:0-Derbysieg und seinen anschließenden Kung-Fu-Tritt gegen die HSV-Eckfahne im Volkspark am 16. Februar 2011 erwarb er sich am Millerntor einen Legenden-Status. Das aktuelle Geschehen verfolgt er noch intensiv.
Seine Laufbahn als Torhüter fasst Pliquett gegenüber der MOPO kurz und knapp zusammen: „Ich fand es toll, mich damals in den Matsch zu schmeißen. Jetzt gefällt mir das Drumherum nicht mehr so.“ Damit meint der 36-Jährige zuvorderst die voranschreitende Kommerzialisierung im Profi-Fußball und die Unmündigkeit der Spieler.
Das jähe Ende von Robin Himmelmann, der mittlerweile in Belgien bei KAS Eupen spielt, empfand er als unwürdig, besonders die Suspendierung vom Mannschaftstraining: „Wie man mit ihm umgesprungen ist, hat mich traurig gemacht. Ich weiß nicht, warum St. Pauli immer wieder Probleme mit verdienten Spielern hat. Für mich hat Robin über viele Jahre bewiesen, dass er ein guter Keeper ist, er hat auch Konstanz gezeigt.“
Pliquett hat kein Verständnis für Torwartwechsel beim FC St. Pauli
Den Torwart-Wechsel findet Pliquett nicht plausibel: „Das kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe alle Spiele seines Nachfolgers gesehen. Durch Dejan Stojanovic ist für mich nichts anders geworden.“
Das könnte Sie auch interessieren: Burgstaller jagt bei St. Pauli einen Uralt-Rekord
Dem Kiezklub drückt er trotzdem die Daumen, er guckt sich so oft wie möglich die Spiele der Braun-Weißen an: „Klar fiebere ich immer noch mit.“ St. Pauli sieht er auf einem guten Weg aus dem Keller. Besonders gefallen ihm Omar Marmoush und Guido Burgstaller.
Ex-Keeper Pliquett freut sich für Trainer Timo Schulz
Am meisten aber freut er sich, dass sein alter Wegbegleiter Timo Schultz mit den Kiezkickern gerade die Kurve kriegt – nicht nur weil er mit ihm von der Regionalliga bis in die Bundesliga aufgestiegen ist und die grandiose B-Serie im DFB-Pokal feiern konnte: „Ich habe Schulle unfassbar lieb, wir hatten tolle Jahre zusammen. Der Kontakt ist immer geblieben. Als er noch A-Jugendtrainer war, habe ich seine Mannschaftsabende unterstützt. Ihm wünsche ich, dass er dauerhaft Erfolg hat.“