Ex-Kiezkicker Medic will grausame Saison vergessen machen – in der Bundesliga
Sein Weg schien vorgezeichnet, als er den FC St. Pauli vor gut einem Jahr in Richtung Ajax Amsterdam verließ. Doch nach Traumeinstand in den Niederlanden wurde es zunehmend steinig für Jakov Medic, der nun einen Schritt zurück macht, um nach Möglichkeit unterm Strich wieder den nächsten nach vorne tun zu können.
VfL Bochum also. „Die Bundesliga ist eine der Top-Ligen in Europa und war mein Ziel, seit ich erstmals den Schritt nach Deutschland gewagt habe“, wird der Kroate auf der Homepage des Klub zitiert, für den er nun leihweise eine Saison lang verteidigen wird. „Der VfL ist ein bodenständiger Klub, bei dem harte Arbeit auf dem Platz von den Fans gefeiert wird. Von daher denke ich, dass ich gut hierhin passe.“
Jakov Medic erzielte acht Tore für St. Pauli
Damit könnte der inzwischen 25-Jährige durchaus richtig liegen. Auch seine 65 Auftritte in Braun und Weiß waren von großer Leidenschaft gekennzeichnet, zudem erzielte Medic wichtige Tore (acht an der Zahl) und geriet so relativ zügig in den Fokus größerer Klubs. Der VfB Stuttgart buhlte als erster Verein intensiv um die Dienste des ehemaligen Wiesbadeners und Nürnbergers, der damalige Sportchef der Schwaben hieß Sven Mislintat.
Und eben jener war auch bei Ajax in Amt und Würden, als der Traditionsklub den Zuschlage für den kantigen Innenverteidiger erhielt. Drei Millionen Euro war Amsterdam die Personalie wert, und schon bei seinem Debüt schien sich die Summe zu amortisieren: Medic erzielte gegen Almelo ein absolutes Traumtor, besser ging es nicht. Allerdings war die Begeisterung nur von kurzer Dauer.
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Denn Ajax spielte eine für seine Verhältnisse grausame Saison, es krachte an allen Ecken und Enden. Mislintat wurde bereits Ende September vor die Tür gesetzt, Medic war fortan Bestandteil der „schlechtesten Transferphase der Geschichte“ (Geschäftsführer Alex Kroes) und spielte sportlich bis zu seinem Abschied vor zwei Tagen überhaupt keine Rolle. Ganze neun Einsätze in allen Wettbewerben konnte er anhäufen.
Das soll nun an der Castroper Straße anders werden. St. Paulis Anhang würde es dem bei St. Pauli immer gern gesehenen Defensivmann sicher von Herzen gönnen, ein Wiedersehen wird allerdings auf sich warten lassen: Das Hinspiel in Bochum steigt Mitte Januar, am 34. Spieltag gastiert Medic dann mit dem VfL am Millerntor.