• Nach der Lüngenentzündung übte Hollerbach seinen Job wieder voller Energie aus.
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Ex-St. Pauli- und HSV-Star: Bernd Hollerbach: K.o. vor der Corona-Krise!

Als Coach des belgischen Erstligisten Royal Excel Mouscron fing sich Bernd Hollerbach Ende des vergangenen Jahres eine heftige Lungenentzündung ein. Wegen dieser Vorerkrankung könnte man sich in diesen Corona-Zeiten durchaus Sorgen um ihn machen. Doch der 50-Jährige zählt sich selbst nicht zur Risikogruppe, er fühle sich gesund. Bei ihm gibt es kein Klagen. Nullkommanull. So war er schon als Fußball-Profi.

Hollerbach ist bekanntlich gelernter Metzger, sollte eigentlich irgendwann die Schlachterei seines Vaters in Würzburg übernehmen. Doch dann startete er 1991 seine großartige Fußball-Karriere beim FC St. Pauli, die er nach einem Kurzgastspiel in Kaiserslautern 2004 beim HSV beendete. Viele Gegenspieler hatten Angst vor seiner unbändigen Kraft und konsequenten Härte.

Bernd Hollerbach: Profi beim FC St. Pauli und beim HSV

Der Franke ist ein Mann wie ein Baum. Doch im Dezember 2019 haute es ihn um! „Ich hatte eine Grippe verschleppt, fühlte mich Heiligabend schlapp. Doch ich wollte unser Spiel zwei Tage später noch machen, mich anschließend in der freien Woche erholen.“

Nach dem Match ging es „Holler“ allerdings noch schlechter. „Es ging gar nichts mehr bei mir. Ich lag flach, hatte Schüttelfrost und Fieber.“ Für ihn eine völlig ungewohnte Situation. „Ich hatte gesundheitlich in den vergangenen 30 Jahren nichts.“

Ex-HSV-Trainer Bernd Hollerbach musste ins Krankenhaus

Hollerbach musste isoliert werden, lag erst lange im Krankenhaus. Dann, als die Ansteckungsgefahr beendet war, zu Hause. Sein Amt stellte der Franke zur Verfügung, doch der Verein wollte mit ihm unbedingt weitermachen.

Der Ex-HSV-Trainer kämpfte sich nach sechs Wochen zurück. Nachdem sich die Blutwerte normalisiert hatten, genug Energie zu spüren war, stand er wieder auf dem Platz. Dies drei Wochen lang – bis zum Ausbruch der Corona-Krise. Der MOPO sagte er nun: „Seit meiner Rückkehr geht es mir gesundheitlich gut.“

Hollerbach wieder fit! Aber Corona bremst ihn in Belgien

In der Spielpause in ist er bei seiner Familie zu Hause in Würzburg und hält sich an alle behördlichen Vorgaben. „Ich verlasse nur ganz selten das Haus. Wir müssen uns alle daran halten, um andere Menschen nicht anzustecken. Denn das ist kein Spaß mehr.“

Natürlich vermisst er wie viele den Alltag, der für ihn Profi-Fußball bedeutet, sein ganzes Leben geprägt hat. „Klar lieben wir alle unseren Sport. Aber das Wichtigste im Leben, das merken wir jetzt alle, ist die Gesundheit.“

Bernd Hollerbach trainiert den belgischen Erstligisten Royal Excel Mouscron seit Sommer vorigen Jahres.

Bernd Hollerbach trainiert den belgischen Erstligisten Royal Excel Mouscron seit Sommer vorigen Jahres.

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Hollerbach warnt seine Mitmenschen auch deshalb eindringlich, weil er nicht vergessen hat, wie sich eine Lungenentzündung anfühlt. „Das Husten ist heftig, die Krankheit belastet auch andere Organe wie Leber und Nieren.“

Bernd Hollerbach bleibt Optimist

Als Profi war Hollerbach eine harte Nuss, biss bei normalen Verletzungen wie einem „Pferdekuss“ oder kleinen Risswunden auf die Zähne. Das erwartet er auch als Trainer von seinen Spielern. „Wenn es allerdings um Virusinfektionen ging, wenn einer gehustet oder geniest hat, habe ich wegen der Ansteckungsgefahr immer gesagt: ,Junge, geh’ nach Hause. Komm’ erst wieder, wenn du fit und gesund bist.’ Alles andere war mir zu gefährlich.“

Seine Akteure, zu denen auch die Ex-Kiezkicker Sami Allagui und Lasse Sobiech gehören, absolvieren wie aktuell alle Fußball-Profis ein individuelles Trainingsprogramm. „Sie werden durch GPS-Westen überwacht. In diesem Fall ist die moderne Technik gut und hilfreich.“

Hollerbach bleibt auch in der Corona-Krise optimistisch. „Es ist für alle eine schlimme Zeit. Aber ich bin sicher, es wird wieder aufwärts gehen – wenn wir jetzt alle vernünftig bleiben.“

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