Ex-St. Paulianer im Ausland: Zwischen Europapokal und Tribüne
Es läuft beim FC St. Pauli, keine Frage. 16 Punkte nach acht Spieltagen, Tabellenplatz zwei – das erste Saisonviertel verlief hervorragend für die Hamburger. Das gilt indes nicht für alle Ehemaligen, die inzwischen in anderen Ligen Europas oder Asiens ihren nächsten Karriereschritt gewagt haben.
Die größte geografische Distanz hatte Svend Brodersen zu überwinden, auch kulturell war sein Wechsel zum Yokohama FC nach Japan ein Wagnis, sportlich ebenso. Der 25-Jährige ging im Sommer zum Tabellenletzten der J-League und konnte am sportlichen Status des Klubs nichts ändern. Prima allerdings: „Schredder”, der Ur-St. Paulianer, avancierte auf Anhieb zum neuen Stammkeeper, hat bereits acht Einsätze angehäuft.
Brodersen Stammspieler in Yokohama, Miyaichi spielt keine Rolle
Das kann man von Ryo Miyaichi leider nicht sagen. Er war zeitgleich mit Brodersen in seine Heimat zurückgekehrt, ebenfalls nach Yokohama, allerdings zum Top-Klub Marinos. Dort bekam der28-Jährige bisher erst einen Einsatz über 35 Minuten, beim Derby gegen Brodersens FC am vergangenen Wochenende (2:2) stand er nicht mal im Kader.
Ersin Zehir stand bei Antalyaspor noch kein einziges Mal im Kader
Eine Erfahrung, die er mit Ersin Zehir teilt. Der Mittelfeldmann hatte im Sommer den bisher vermutlich größten Vertrag seiner Laufbahn unterzeichnet, bis 2026 läuft sein Arbeitspapier bei Antalyaspor in der Süper Lig. Bislang aber kommt er an Nuri Sahin und Co. nicht nur nicht vorbei, sondern nicht mal heran. Er stand noch kein einziges Mal im Aufgebot.
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Dagegen darf sich Marc Hornschuh über lange nicht mehr gefeierte Erfolge freuen. 30 Jahre ist „Horni” inzwischen und nach seinem einjährigen Regionalliga-Exkurs zur U21 des HSV plötzlich auf Europapokal-Kurs. Mit André Breitenreiters FC Zürich belegt er Rang drei der Schweizer Super League, sechs Einsätze hat er bereits verbuchen können.
Hornschuh auf Kurs Europa, Koglin wird zum Freistoß-Gott in Venlo
In Hamburg aussortiert wurde Hornschuh von Jos Luhukay. Der stieg bekanntlich mit seinem Heimatklub VVV-Venlo aus der Eredivisie in den Niederlanden ab, ist jetzt im Mittelfeld der 2. Liga angekommen, allerdings in Schlagdistanz zur Tabellenspitze.
Großen Anteil daran hat in Brian Koglin ein weiterer Ex-Kiezkicker. Der ist nicht nur Stammkraft in der Innenverteidigung, sondern auch gefürchteter Freistoß-Schütze. Zwei Tore erzielte er auf diese Weise bereits, zuletzt mit einem 30-Meter-Hammer in der 90. Minute zum 2:1 gegen Den Bosch.