„Extrem nervig“: St. Pauli hadert mit erneutem Unentschieden in Osnabrück
Unentschieden. Mal wieder. Gegen das Schlusslicht VfL Osnabrück muss sich der FC St. Pauli am Ende mit einem 1:1 begnügen. Weil die Kiezkicker zum wiederholten Mal eigentlich alles im Griff haben, es aber verpassen, dem Gegner das Genick zu brechen.
Der Einstand ins Topspiel des Samstagabends vor 15.741 Zuschauenden an der Bremer Brücke hätte für die Hamburger besser eigentlich kaum laufen können. St. Pauli startete dominant und münzte seine Überlegenheit sofort durch einen Kopfball von Jackson Irvine (6.) in Zählbares um.
FC St. Pauli: Jackson Irvine besorgt die Führung
In der Folge geschah aber das, was sich die Kiezkicker in den vergangenen Wochen schon häufiger ankreiden mussten: Sie verpassten es, den Deckel drauf zu machen. Gegen Rostock (3:2) ging das gut, gegen den HSV (2:2) nicht – und ebenso wenig in Osnabrück. Johannes Eggestein (25., 27.) hatte noch vor der Pause beste Gelegenheiten, vergab aber jeweils. „Wir haben es wieder verpasst, nachzulegen, das 2:0 und eventuell das 3:0 zu machen“, bemängelte Marcel Hartel nach Abpfiff
Und so kam der VfL auf. Das Spiel nach dem Wiederanpfiff, es war plötzlich ein völlig anderes. Kurz vor der Stunden-Marke erlangten die Lila-Weißen endgültig Oberwasser, wenngleich es nur selten wirklich brannte im Sechzehner der Gäste. Doch Osnabrück rannte an, das Publikum lief heiß und stand ohrenbetäubend hinter seiner Mannschaft.
Makridis belohnt Osnabrücks Moral
Und so kam es, wie es kommen musste: In der 82. Minute lässt sich Karol Mets zu leicht abkochen, Erik Engelhardt gibt in die Mitte, wo der nach seiner Einwechslung starke Ex-Kiezkicker Christian Conteh verpasste, doch Charalambos Makridis goldrichtig stand und einschob. Der 1:1-Ausgleich und zugleich der Endstand, denn St. Pauli drückte zwar nochmal und hatte durch Hartel (76., 90.+5) Großchancen auf die erneute Führung, VfL-Keeper Philipp Kühn hatte mit zwei Glanztaten aber etwas dagegen.
Ein ernüchterndes Ende. Entsprechend die Analysen der Kiezkicker: „Wir haben uns von unserem Weg abbringen lassen. Am Ende ist das Unentschieden wahrscheinlich sogar das gerechte Ergebnis“, sagte Jackson Irvine. Hauke Wahl wurde bei Sky deutlich: „Wir haben zwei Punkte verloren. Ausrufezeichen.“
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Zwei Punkte verloren, zum insgesamt achten Mal in 16 Spielen. Bei St. Pauli ist man es langsam leid. „Diese Unentschieden sind extrem nervig“, so Trainer Fabian Hürzeler, „weil wir in jedem Spiel die bessere Mannschaft waren.“ Hartel versuchte noch, das Positive zu sehen: „Man muss auch sagen, dass wir diese Spiele nicht verlieren. Ein Punkt bringt dich auch immer weiter.“ Es ist ein Versuch, dem Ergebnis etwas Erbauliches abzugewinnen, der bei den meisten seiner Kollegen ins Leere gehen dürfte.