• St. Pauli-Sportchef Andreas Bornemann
  • Foto: WITTERS

FC St. Pauli im Trainingslager: Sportchef Bornemann: Darauf kommt es in Spanien an

Seit Sonntagabend ist der FC St. Pauli im Trainingslager in Valencia. Im etwas abgelegenen Hotel „Parador de El Saler“ sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, um eine gute Rückrunde zu spielen. 

Angesichts der milden Temperaturen in Norddeutschland wäre es in diesem Winter auch möglich gewesen, in Hamburg zu bleiben. Hannover 96 beispielsweise hält kein Trainingslager im Süden ab. Sportchef Andreas Bornemann erklärt im Gespräch mit der MOPO, warum sich der Kiezklub für den Trip in die spanische Sonne entschlossen hat: „Ich überlasse die Entscheidung dem Trainer – immer in dem Wissen, dass wir eine kurze Vorbereitung haben. Die einen sagen, wir bleiben lieber hier, dann müssen wir keine großen Anpassungen vornehmen. Andere haben die Gruppe einfach mal ganz gern sechs, sieben, acht Tage zusammen. Sie wollen aus dem gewohnten Umfeld raus.“ So wie Jos Luhukay.

Hotel Parador de El Saler

Ein Blick in das Hotel Parador de El Saler

Foto:

imago/Zink

Trainingslager vereinfacht die Organisation der Testspiele 

Bornemann kann das nachvollziehen: „Du kannst Dinge intensiver besprechen, du kannst intensiver trainieren und hast im Normalfall eine Garantie auf einen sehr gut bespielbaren Untergrund.“ Weil die meisten Teams ebenfalls ein Trainingslager beziehen würden, hätte man auch immer eine adäquate Auswahl an Gegnern, die von der Spielstärke passen – ohne dass man wie zu Hause durch die Gegend tingeln oder gegen unterklassige Vereine antreten müsse.

St. Pauli-Sportchef Bornemann: Keine Option, in Hamburg zu bleiben

Auch das Klima sei durchaus ein Argument für den Süden. „Die Winter hier sind relativ moderat in den letzten Jahren, trotzdem kann es dich auch mal irgendwo erwischen, was Erkältungs- und Infektionskrankheiten anbelangt“, sagt Bornemann. Natürlich habe man auch abgewogen, dass durch An- und Abreise praktisch zwei Tage verloren gehen. Aber: „Es war bei uns nie eine Option nicht wegzufliegen.“

Darmstadt in El Saler

Darmstadt 98 hielt im vergangenen Winter sein Trainingslager in El Saler ab, wo sich nun der FC St. Pauli den Feinschliff für die Rückrunde holt. 

Foto:

imago/Jan Huebner

Bornemann: Exklusivität des Trainingslagers ist ein Vorteil 

Die Abgeschiedenheit des Camps sieht der Sportchef als Vorteil. „Es sind keine anderen Mannschaften da. In Oliva Nova oder Marbella hast du immer diese Anlagen, auf denen drei, vier Plätze nebeneinander sind – und da ist immer eine gewisse Unruhe. Mannschaften kommen und gehen. Im Hotel ist es ähnlich, wenn da noch eine zweite oder dritte Mannschaft ist.“ Die aktuellen Bedingungen würden der Mannschaft in die Karten spielen. Die Exklusivität von Unterkunft und Übungsplatz in Valencia war Bornemann und Luhukay wichtig. „Wenn du die nicht hast, dann steht die andere Mannschaft, die den Platz zwischen 11.30 und 12.45 Uhr nach uns hat, schon wieder draußen“, sagt Bornemann. „Das haben wir nicht zu befürchten. Wir können unsere Zeiten auch mal nach vorn oder hinten verlegen.“

Trainingsgelände in El Saler

Der Blick auf das Trainingsgelände in El Saler

Foto:

imago/Jan Huebner

Bornemann: Spieler sollen sich mit Teamkollegen beschäftigen 

Ein weiterer Vorteil sei, „dass sich die Spieler mehr mit sich selbst beschäftigen, als wenn sie drei oder vier Spieler aus einer  Mannschaft kennen, die auch im Hotel ist. Dann ist es vielleicht spannender zu erfragen, was der andere in den letzten beiden Jahren so getrieben hat, anstatt sich mit einem Kollegen zu unterhalten, wie man die Rückrunde gestalten will. Oder was über seinen Mitspieler zu erfahren. Dass er vielleicht Vater wird oder schon Kinder hat. Oder wie es ist, Vater zu sein. Diese Dinge gehören auch dazu, wenn eine Mannschaft abseits des Rasens ein zusammenwachsen kann. Trainingslager können da einen wichtigen Beitrag leisten“.

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