Show-Einlage: Die Angst des Torwarts vorm Mikro
Der Respekt vor dem, was da auf ihn zukommen würde, schwang in jeder Silbe mit. Keeper Nikola Vasilj war deutlich anzumerken, dass diese Prüfung vermutlich härter werden würde als alles, was auf dem Platz auf ihn wartete: Das berühmt-berüchtigte Vorsingen der Neuzugänge des FC St. Pauli.
„Wie lange muss ich denn?“, fragte der Bosnier während des Torwarttrainings. „Zehn Minuten“, witzelte Kollege Dennis Smarsch, der das Ritual schon im vergangenen Sommer hinter sich gebracht hatte. Derweil schlug Torwart-Coach Mathias Hain vor, er könne es ja beispielsweise mit „1000 Mal berührt“, versuchen, wobei allerdings der Eindruck entstand, Vasilj hätte es jetzt nicht zwingend mit Klaus-Lage-Hits der 1980er.
St. Paulis Vorsing-Ritual macht manchen Spieler nervös
Es ist nicht jedermanns Sache, sich als vermutlich minder talentierter Sänger vor einen relativ großen Haufen Menschen zu stellen und einfach drauflos zu trällern. „Ein bisschen Nervosität ist auf jeden Fall da“, gab Lukas Daschner zu, der ebenfalls im Vorjahr auf die Bühne durfte und einen Vortrag des Deutsch-Rappers „Apache 207“ in petto hatte. Etwas offensivere Charaktere wie Jakov Medic indes empfinden durchaus Pläsier bei solchen Gaudis. „Ich wollte eigentlich was Kroatisches singen, aber man hat mir gesagt, dass das ja keiner versteht“, erzählte er und wirkte dabei voller Vorfreude.
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Was Medic, Vasilj sowie Lars Ritzka und Etienne Amenyido schlussendlich intonierten, bleibt bisher ein Geheimnis. Denn um es mit der Anspannung auf die Spitze zu treiben, wurde die Show-Einlage, die eigentlich am Sonntagabend hatte stattfinden sollen, auf Montagabend verschoben.