Horst Wohlers als Trainer des FC St. Pauli

Beim FC St. Pauli war Horst Wohlers Trainer (hier im Bild) und der einzige Spieler, der vom Kiez nach Gladbach gewechselt ist. Foto: Imago/Oliver Hardt

FC St. Pauli und Gladbach: Was Horst Wohlers zu einem Unikat macht

Mit manchen Klubs aus der Liga ergeben sich beim FC St. Pauli zahlreiche personelle Verquickungen aus Gegenwart und Vergangenheit. In Bezug auf den SC Freiburg ist das zum Beispiel so, auch bei Werder Bremen. Und dann gibt es Vereine, da lassen sich gemeinsame Geschichten an einer Holzfäller-Hand abzählen. Zum Beispiel beim nächsten Kontrahenten.

Es gibt aktuell keine aktiven Profis, die sowohl für den Kiezklub als auch für die Fohlen Einsätze in irgendeiner Liga angehäuft hätten. Einen Wechsel von der Elbe an den Niederrhein muss man in der kompletten Historie schier ewig suchen, um dann genau einmal fündig zu werden: 1975 zog es Horst Wohlers vom Kiezklub zu den Fohlen. Eine weise Entscheidung seinerzeit, denn der spätere Trainer wurde mit Gladbach zwei Mal Meister und gewann in der Saison 1979/80 den UEFA-Pokal.

Sebastian Schachten kam aus Gladbach zum Kiezklub

Nicht ganz so lang ist es her, dass ein Spieler den umgekehrten Weg einschlug. Anno 2011 kam Sebastian Schachten von der Borussia ans Millerntor, und auch für ihn erwies sich dies als der richtige Weg. „Schachter“, der heute Sportdirektor beim Regionalligisten VfB Oldenburg ist, kam in insgesamt vier Jahren auf 97 Einsätze in Braun-Weiß, zählte zu den Publikumslieblingen und verlor selbst sein Herz an den Verein.

Ein anderer verlor zunächst die Orientierung und dann Geld, Ruhm und Ehre. Von René Schnitzler ist eher haften geblieben, dass er sich mit der Wettmafia eingelassen hatte. Dabei hat sich der heute 39-Jährige durchaus auch in sportlichen Annalen St. Paulis verewigt. 2007 aus Gladbach von der zweiten Mannschaft gekommen, absolvierte er bis 2009 33 Zweitligaspiele für die Hanseaten, erzielte dabei sieben Tore.

Ewald Lienen ist bei beiden Vereinen eine Legende

Deutlich intensiver war der Bezug zu beiden Vereinen auf Ebene der sportlichen Leitung, zuvorderst bei Ewald Lienen. Der inzwischen 71-Jährige war als Spieler eine Legende bei der Borussia und landete Ende 2014 unter kuriosen Umständen auf der Trainerbank in Hamburg. Auf dem Kiez hatte er schnell die Fans auf seiner Seite, blieb nach Beendigung der Trainertätigkeit zunächst als Technischer Direktor, dann als Markenbotschafter bis zum Sommer 2022. Heute lebt Lienen wieder in seiner Heimat nahe Bielefeld und hat durch seinen Podcast „Der Sechzehner“ mit DAZN-Kommentator Michael Born noch intensiven Bezug zum aktuellen Geschehen.

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Aus dem Zirkus zurückgezogen hat sich bekanntlich mit Michael Frontzeck der zweite im Bunde. Von Oktober 2012 bis November 2013 war der inzwischen 61-Jährige in Hamburg tätig, zuvor sowohl Spieler als auch Trainer bei den Fohlen. Vor dem Hinspiel hatte Frontzeck der MOPO von einer schweren Krankheit erzählt, die er aber überstanden habe, und dass ihm nichts fehle ohne einen Job im Profi-Fußball.

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