FC St. Pauli, Dittgen, Kyereh, Paqarada
  • Torschütze Max Dittgen (M.) jubelt, Flankengeber Leart Paqarada kommt angeflogen (r.). Links freut sich Daniel-Kofi Kyereh.
  • Foto: Imago

Flanke, Kopfball, Tor: St. Paulis kongeniale Papa-Connection

Die Szene war eine entscheidende und typische für das ungleiche Duell zwischen dem FC St. Pauli und dem FC Ingolstadt am Sonntag. Beim Stand von 0:0 hatte Max Dittgen Gäste-Verteidiger Schröck angelaufen und den Ballführenden am Gäste-Strafraum so unter Druck gesetzt, dass eine Ecke für die Hausherren heraussprang. Die führte schließlich zum 1:0, am Ende stand es standesgemäß 4:1.

„Wir hatten das Thema Cleverness“, erklärte Dittgen am Tag nach der Partie und räumte ein: „Ich bin mir nicht zu hundert Prozent sicher, ob es wirklich eine Ecke war. Aber es hat ja anscheinend gereicht, dass Kofi Kyereh und ich darauf gepocht haben.“ Das gehöre dazu, es gebe keinen Zentimeter zu verschenken. „Das sind so Kleinigkeiten, die bauen eine Mannschaft auf oder bringen den Gegner zum Nachdenken“, befand Dittgen. „Das macht was mit dem Team, mit den Zuschauern, gerade am Millerntor.“

Ingolstadts Keeper treibt St. Pauli schier zur Verzweiflung

Der 26-Jährige gehörte zu den besten seiner Truppe, einzig Gäste-Keeper Buntic verhinderte zunächst mit zwei Glanzparaden den verdienten Torerfolg. „Ich hab mir auch zwischendurch gedacht: Mann, das Ding muss doch auch irgendwann mal reingehen“, gestand er. Aber man müsse dem Torwart auch mal ein dickes Lob aussprechen, „der hat zwar vier Gegentore bekommen, aber was der vor allem in der ersten Halbzeit gehalten hat – Chapeau“.

Aus seiner Sicht zählte vor allem eines: dranbleiben und nicht verzweifeln. Und tatsächlich klappte es kurz nach der Pause, Dittgen erzielte das 2:0 per Kopf. Resultat der Papa-Connection mit Flankengeber Leart Paqarada, der – wie „Ditte“ – vor rund vier Wochen Vater geworden ist. Und trotzdem ausgeschlafen.

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Die beiden Kumpels („Wir wohnen nur 500 Meter auseinander, der eine erzählt dem anderen, was zu Hause abgeht“) übernachten auch vor einem Heimspiel im Hotel, ließ Dittgen wissen, um die nötige Mütze Schlaf zu bekommen. Ein lohnenswertes Unterfangen, auch für den zum Stürmer umgeschulten Außenbahner, der sich am Sonntag mit Verspätung für eine starke Sommervorbereitung belohnt hatte.

„Ich hatte mir sehr große Chancen ausgerechnet zu spielen“, erinnerte er sich. Das kam dann erstmal nicht so, Simon Makienok lag hauchzart vor ihm in der Hierarchie. „Dann war die Geburt meiner Tochter beim HSV-Spiel, da hat Simon zweimal getroffen und stand dann natürlich auch ein Stück weit zurecht auf dem Platz.“ Aber es so im Sport so, dass, wenn man die Gelegenheit bekomme, sie auch nutzen müsse. „Und ich habe versucht, alles dran zu setzen.“

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