Furioser Saisonstart: St. Pauli feiert perfektes Heim-Debüt gegen Kiel
Vorne stand eine Drei, hinten die Null und insgesamt war es eine glatte Eins. Der FC St. Pauli hat einen absoluten Traumstart in die neue Zweitligasaison auf den Rasen gezaubert. Im Nord-Duell gegen Holstein Kiel siegten die Kiezkicker am Millerntor nach einer beeindruckend starken Leistung verdient mit 3:0 (1:0) und machten nicht nur die Fans glücklich, sondern setzten auch ein Ausrufezeichen.
„Die Nummer eins der Stadt sind wir!“, schallte es in der Nachspielzeit durch das Stadion, danach „Niemand siegt am Millerntor“ und dann der Abpfiff, dem ein kollektiver Jubelorkan der 8900 Zuschauerinnen und Zuschauer und kurz darauf auch noch „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey!“-Rufe folgten. Großes Kino. Ein starkes Stück. 3:0 gegen Kiel, den Dritten der vergangenen Saison. Das ist eine Ansage – ganz ohne Worte. Als Zugabe Tabellenplatz eins, wenn auch geteilt mit Dresden.
FC St. Pauli feiert perfekten Start gegen Holstein Kiel
„Das sah schon gut aus“, befand ein zufriedener, aber keinesfalls überschwänglicher Trainer Timo Schultz nach der Gala-Vorstellung seiner Mannschaft. Ein Traumtor von Leart Paqarada (11.), ein eiskalter Abstauber von Daniel-Kofi Kyereh (62.) und der Schlusspunkt durch Guido Burgstaller (90.+1). Aber noch entscheidender: Vom Anpfiff bis zum Abpfiff ein souveräner Auftritt. Absolute Spielkontrolle, enorme defensive Stabilität und totale Spielfreude.
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Die physisch präsenten und griffigen Braun-Weißen hatten die Kieler überhaupt nicht zur Entfaltung kommen lassen, die Räume eng gemacht, es in den Zweikämpfen krachen lassen und keinen einzigen wirklich gefährlichen Torschuss der „Störche“ zugelassen. Der Sieg wäre noch höher ausgefallen, wenn nicht in der 84. Minute nach Intervention des Video-Schiedsrichters das herrliche und frenetisch bejubelte Fallrückzieher-Tor von Daniel-Kofi Kyereh wegen einer Abseitsstellung zurückgenommen worden wäre.
St. Pauli-Trainer Timo Schultz: „Es gibt keinen Grund zu meckern“
Einziges Manko: Zu oft kamen der vorletzte oder letzte Pass nicht an. Gute Gelegenheiten verpufften. „Daran können und müssen wir arbeiten“, meinte Schultz, ergänzte aber direkt: „Es gibt keinen Grund zu meckern nach einem 3:0 gegen Kiel.“ Die Gefahr, dass jemand in der Mannschaft jetzt abheben könnte, sieht Schultz überhaupt nicht. Seine Spieler könnten den Erfolg schon richtig einordnen. Gefeiert werden durfte trotzdem.
„Die Jungs sollen den Sieg und vor allem auch ihre Leistung genießen und auch stolz auf sich sein“, so der Coach, der am Abend mit seiner Frau Mareelke das Konzert von Johannes Oerding im Stadtpark besuchte. „Spätestens Mittwoch mache ich den Jungs dann wieder Dampf.“ Für die Dienstreise nach Aue. „Das wird ein ganz anderes Spiel.“