Connor Metcalfe im Duell mit Bayerns Stürmer-Superstar Harry Kane

St. Paulis Connor Metcalfe (r.) im Duell mit Bayerns Stürmer-Superstar Harry Kane Foto: imago/Sven Simon

Ganz besondere Augenzeugen: Darum war ein St. Pauli-Comeback so speziell

Eine größere und bedeutendere Bühne für ein Comeback hätte es gar nicht geben können. Connor Metcalfe durfte sie länger bespielen, als er zu träumen gewagt hatte, und auch wenn sein Auftritt mit St. Pauli beim FC Bayern München nicht von Erfolg gekrönt war, so sorgte die halbe Stunde auf dem Rasen der mit 75.000 Fußball-Fans gefüllten Allianz Arena für ganz besondere Emotionen beim Australier – das lag an zwei ganz besonderen Augenzeugen auf der Tribüne.

Seine Einwechslung in der 60. Spielminute für den angeschlagenen Adam Dzwigala markierte das ersehnte Ende einer Leidenszeit, die viel länger war als angenommen und die Geduld des Nationalspielers auf eine harte Probe gestellt hatte. Die Rückkehr, noch dazu bei Bayern, war ein persönliches Highlight, das die Enttäuschung über die 2:3-Niederlage abmildert.

Connor Metcalfe gibt Comeback – vor den Augen der Eltern

„Es war toll. Ich hatte nicht erwartet, dass ich so lange ausfallen werde“, sagte Metcalfe, der fast ein halbes Jahr aufgrund hartnäckiger Probleme im Bereich der Adduktoren und des Schambeins nicht mehr gespielt hatte, nach seinem fünften Einsatz in der Bundesliga. „Es war ja eigentlich gar keine große Verletzung. Daher bin ich sehr dankbar und glücklich, dass ich jetzt zurück bin.“

Das halbstündige Comeback war nicht nur deshalb so besonders, weil es gegen das Münchner Starensemble erfolgte. „Meine Eltern sind hier“, verriet der 25-Jährige nach dem Spiel. „Sie sind aus Australien rübergekommen und konnten mich jetzt spielen sehen. Das war ein spezieller Moment für mich.“ Was für ein Timing! Zumal Metcalfe nicht so viele Minuten gespielt hätte, wenn nicht Innenverteidiger Dzwigala frühzeitig ausgewechselt worden wäre.

Trainer Blessin hofft im Endspurt auf flexiblen Australier

Die Allzweckwaffe rückte ins Mittelfeld an die Seite von Landsmann Jackson Irvine und Eric Smith von dort zurück in die Abwehrkette. Wenngleich der Linksfuß nicht so viele offensive Akzente setzen konnte wie zuvor der Schwede, gab es nach der Partie ein kleines Lob von Trainer Alexander Blessin. „Es war ein ganz guter Anfang“, befand der Coach. „Wir wissen um die Qualität von Connor und dass er für die letzten Spiele noch wichtig sein kann.“

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Die Frage ist, auf welcher Position. Die defensiven Mittelfeldplätze dürften weiterhin an Kapitän Irvine und den gegen Bayern spielstarken Smith vergeben sein, aber Metcalfe hat für die Kiezkicker schon auf mehreren Positionen agiert, vom Außenverteidiger bis zum Außenstürmer und auch hinter den Spitzen zu agieren, könnte eine interessante Rolle für ihn sein. Blessin: „Das ist ja das Schöne an Connor, dass er flexibel einsetzbar ist. Da ist mir nicht Angst und Bange.“ Zunächst dürfte Metcalfe eine Joker-Rolle spielen: Mit ihm kommt mehr Qualität von der Bank – und hoffentlich auch mehr Torgefahr.

Metcalfe fordert mehr defensive Konzentration

„Wir hatten in dieser Saison Probleme damit, Tore zu schießen“, sagte er nach der Partie in München und stellte bei allem Ärger über die Unzulänglichkeiten und Fehler bei den Gegentoren die positiven Aspekte des Auftritts der Kiezkicker heraus. „Heute hier zwei Tore geschossen zu haben, darauf können wir aufbauen, das können wir für die nächste Woche mitnehmen und müssen dann darauf achten, dass wir uns defensiv besser konzentrieren.“ Denn die drei Gegentore seien „Konzentrationsschwächen“ gewesen, die sich St. Pauli im immer enger werdenden Klassenkampf nicht leisten kann.

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