Spezielles Verhältnis zum Trainer des Gegners: Darf Zoller gegen Schalke ran?
Gegen Kiel hatte er zum ersten Mal im Kader des FC St. Pauli gestanden, musste sich den 5:1-Triumph aber in Gänze von der Bank aus anschauen. Dennoch: Das Debüt von Simon Zoller für den Kiezklub steht unmittelbar bevor. Und seine persönliche Historie legt es zumindest nahe, ihn gegen den FC Schalke 04 von der Leine zu lassen.
Als er am Mittwoch nach etwas mehr als 30 Trainingsminuten mit den Buffern in der Hand schon wieder den Platz verließ, war noch unklar: Gehört das immer noch in den Bereich Belastungssteuerung bei Simon Zoller? Oder hat es ihn gar wieder erwischt? Die Erklärung lieferte schließlich Fabian Hürzeler. „Simon hat das Training aufgrund von leichten Problemen mit dem Nerv abgebrochen“, erläuterte der Coach und beruhigte: „Es ist nichts Schlimmes.“ Er habe eine Spritze bekommen und stand am Donnerstag schon wieder zur Verfügung.
St. Paulis Simon Zoller strotzt vor Energie
Und dann sagte der Coach einen Satz, der zumindest zu Mutmaßungen anregte: „Wenn er spielfähig ist, könnte ich ihn auch von Anfang an bringen.“ Der 32-Jährige wolle „unfassbar gerne spielen“ und strotze nur so vor Energie. Was beim Blick auf den nächsten Gegner noch mal logischer erscheint. Fünfmal spielte Zoller mit Köln und Bochum gegen Königsblau und traf in drei der Partien ins Schwarze! Dabei gab es zwei Siege, ein Remis und zwei Niederlagen.
Mit Schalkes Coach Thomas Reis stieg St. Paulis Simon Zoller auf
Die letzte davon vor fast exakt einem Jahr, als Zoller mit dem VfL Bochum in Gelsenkirchen trotz seines zwischenzeitlichen Ausgleichs mit 1:3 verlor. Coach beim VfL seinerzeit: Thomas Reis, jetzt bekanntlich bei Schalke in der Verantwortung. Reis war nach der Pleite in die Kritik geraten, Zoller hatte sich unmissverständlich vor ihn gestellt: „Dieser Trainer hat uns aus der Scheiße gezogen. Wir haben eine Erfolgsgeschichte geschrieben“, sagte der Spieler über seinen Coach, mit dem er in die Bundesliga aufgestiegen war. An der anschließenden Freistellung von Reis änderte dies allerdings nichts.
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Von persönlichen Bilanzen wird sich Hürzeler derweil bei der Aufstellung kaum beeinflussen lassen. „Wir müssen es behutsam angehen und nicht zu schnell zu viel wollen“, mahnte er. „Die Saison wird kein Sprint, sondern ein Marathonlauf.“ In den entscheidenden Phasen werde es wichtig sein, den ganzen Kader ausschöpfen zu können. „Darauf arbeiten wir hin und deshalb werden wir die Spieler in kein unnötiges Risiko reinschicken.“
Allerdings unterstrich Hürzeler, dass bei Zoller der Wille, spielen zu wollen, „sehr ausgeprägt“ sei. „Da eine gewisse Balance zu finden, ist sehr entscheidend für uns.“ Das geschehe immer in Absprache mit der medizinischen Abteilung, die eine super Arbeit mache „und der ich total vertrauen kann“.