Gegen Heidenheim: St. Pauli braucht das Millerntor mehr denn je
Die Lage ist weit weg von amüsant. Der FC St. Pauli steckt sportlich in einer Krise, hat Unruhe im Umfeld und muss am Samstagabend im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim auf seine beiden Kapitäne verzichten. Umso wichtiger wäre es, das Publikum wie eine Wand hinter sich zu wissen.
Die Pfiffe beim letzten Heimspiel gegen Sandhausen (1:1) sind nicht vergessen. Auch und gerade die Fans sind unzufrieden mit Tabellenstand, sportlicher Entwicklung, Kaderzusammenstellung. Aber es wäre für die elf Profis, die vom Anpfiff weg versuchen werden, den Trend umzudrehen, gewiss hilfreich, wenn das für 90 plus x Minuten hinten angestellt wird. St. Pauli braucht das Millerntor, zumal der Kontrahent ein traditionell unangenehmer ist.
St. Pauli-Coach Timo Schultz erwartet Heidenheim „brutal intensiv“
„Sie spielen brutal intensiv, läuferisch sind sie vor uns die stärkste Mannschaft der Liga“, sagte Timo Schultz über Heidenheim, das er zudem als „sehr zweikampfstark und stark im Pressing“ bezeichnet. Heidenheim verstehe es, das eigene Tor gut zu verteidigen, „sie werden aber immer wieder durch Umschalt- und Standardsituationen gefährlich. Wir wissen ganz gut, was uns erwartet“.
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Denn neu ist das alles nicht. „Es zeichnet Heidenheim nicht nur diese Saison, sondern schon die letzten Jahre aus, dass sie eine ganz klare Strategie und einen klaren Plan haben, den sie befolgen und durchziehen. Deshalb sind sie auch dauerhaft erfolgreich, weil sie konsequent ihr Ding durchziehen.“ Wobei: St. Pauli hat seine eigene Geschichte mit den Mannen von Coach Frank Schmidt. Unter Timo Schultz gab es in vier Partien vier Siege (4:2, 4:3, 4:2 und 1:0).
Gute Bilanz gegen Heidenheim macht St. Pauli Mut
„Wir haben es geschafft, uns viele Chancen gegen sie herauszuspielen und viele Tore zu schießen“, erinnert sich Schultz. Der Kiezklub-Trainer weiß aber natürlich auch, dass ein Fortsetzen der Serie alles andere als ein Selbstläufer wird. „Ich gehe davon aus, dass das Spiel deutlich intensiver wird als unsere letzten Spiele. Es wird deutlich mehr hin und her gehen.“ Trotzdem bleibe man bei dem Ansatz, mit dem Ball aktiv sein zu wollen, denn: „Es hat uns in den letzten beiden Jahren ausgezeichnet, dass wir da immer mutig und kreativ waren.“