Nikola Vasilj patzt vor dem ersten Gegentor in Mainz

Schlüsselszene: Nikola Vasilj kassiert nach seinem Fehler das Abstauber-Tor durch den Mainzer Lee - auch, weil seine Vorderleute nicht schnell genug schalteten. Foto: WITTERS

„Das geht auf mich“: Was St. Pauli an Vasiljs Fehlgriff besonders ärgert

Es sind frustrierende Tage für St. Paulis Nummer eins. Ein gehaltener Elfmeter und dennoch ein spätes Gegentor und die Niederlage gegen Freiburg und nun der fatale Fehlgriff, der zum vorentscheidenden Rückstand beim 0:2 in Mainz führte. Doch Nikola Vasilj versteckt sich nicht und redet sich auch nicht heraus. Vorwürfe der Kollegen? Fehlanzeige. Stattdessen Selbstkritik. Der Kiez-Keeper bekam Rückendeckung – mit teilweise kernigen Worten.

Stürmer Johannes Eggestein sprach von einem „mega-unglücklichen Gegentor“, Trainer Alexander Blessin nannte es einen „Fauxpas“. Vasilj selbst sagte zum 0:1: „Das geht auch auf mich.“

Fehler von Nikola Vasilj führt zum Tor des Mainzers Lee

Beim Stand von 0:0 hatte der Schlussmann in der 67. Minute einen Fernschuss von Amiri fangen wollen, den Ball dann aber nach vorne prallen lassen. Der Mainzer Lee hatte am schnellsten geschaltet und zur Führung der Gastgeber abgestaubt. „Es war ein Flatterball, ich versuche ihn zu fangen und dann prallt der nach vorne ab“, ließ Vasilj die Szene später in der Mixed Zone des Stadions Revue passieren und urteilte selbstkritisch: „Stattdessen hätte ich versuchen sollen, den zur Seite abzuwehren.“



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Besonders bitter: St. Pauli war lange die klar bessere Mannschaft gewesen, vor allem in Halbzeit eins, hatte deutlich mehr Chancen gehabt, aber ungenutzt gelassen, was auch Vasilj zu Recht ansprach. Die Mainzer wiederum hatten gegen die hervorragend gestaffelte und agierende Gäste-Defensive große Probleme gehabt und war kaum zu Torschüssen gekommen. Sie brauchten diese Art Einladung.

Kein Vorwurf an den Keeper, stattdessen auch Selbstkritik

Ein solcher Patzer „sollte natürlich nicht passieren“, wusste Eggestein, betonte im gleichen Atemzug: „Aber kein Vorwurf.“ Vasilj habe „uns schon so viele Spiele gerettet und heute hat es mal leider nicht so gut geklappt.“

Hauke Wahl, in Mainz als Abwehrchef im Zentrum der Kette, nahm in dieser Szene auch die Feldspieler selbstkritisch in die Verantwortung. „Wir müssen auch da sein für den zweiten Ball. Wir können nicht immer erwarten, dass Niko alles wegfischt“, so Wahl und fügte kernig an: „Er hat uns in dieser Saison genug den Arsch gerettet.“

Alexander Blessin: „Der Rest bei uns pennt dann“

Und überhaupt: Der Ball sei „eklig geschossen“ gewesen, habe eine „komische Flugbahn“ gehabt, führte Wahl weiter aus. „Dann ist es auch einfach mal eklig für einen Torwart, aber da muss er sich auch auf uns verlassen können und das konnte er in dem Moment nicht.“

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Auch Blessin befand: „Da hätten wir besser nachverteidigen können, um den Fauxpas auszumerzen“ und wollte den Gegentreffer nicht allein seiner Nummer eins ankreiden, sondern ärgerte sich darüber, dass nicht alle seine Spieler in der Szene hellwach gewesen waren. „Es wäre leicht zu verteidigen gewesen, aber der Einzige, der dem Ball nachgeht, ist Lee, der Rest bei uns pennt dann.“ So ging der Gegentreffer, bei dem Vasilj die unglücklichste Figur machte, letztlich auf die Kappe des Kollektivs.

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