Gesperrt in Düsseldorf: Was Hürzeler darf – und was nicht
Es wird eine Nagelprobe, und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Nicht nur, dass das Gastspiel des FC St. Pauli am Samstagabend bei Fortuna Düsseldorf einen immensen sportlichen Wert hat. Die gut 90 Minuten werden auch eine enorme Herausforderung für Fabian Hürzeler, der bekanntlich gegen Kaiserslautern seine vierte Gelbe Karte gesehen hat und am Rhein gesperrt ist. Wenngleich nicht so drastisch, wie man es auch beim Kiezklub angenommen hatte.
„Es ist mehr erlaubt, als wir gedacht haben“, wusste der 30-Jährige etwas erleichtert zu berichten und erklärte: „Der Unterschied zwischen Rot- und Gelbsperre ist groß. Ich kann vor dem Spiel bei der Mannschaft sein und auch in der Halbzeitpause.“ Das Spiel als solches aber wird er von irgendwo auf der Tribüne verfolgen müssen, „und das wird mir emotional definitiv schwerfallen“, räumte er ein. „Aber ich werde mir einen Platz suchen, wo ich für die Mannschaft da sein und ihr Hilfestellung geben kann, soweit es von außen möglich ist.“
Hürzeler überzeugt: Peter Nemeth ist ein guter Vertreter
Oder überhaupt notwendig. Denn Hürzeler hat keinerlei Zweifel, dass Co-Trainer Peter Nemeth ihn würdig vertreten wird und dass sich die Mannschaft wegen der besonderen Konstellation gar keinen Kopf macht. „Sie lässt das Thema, dass ich fehle, gar nicht zu nah an sich ran“, erläuterte er. „Ich merke, dass sich die Jungs einfach auf das Spiel freuen, dass sie für Peter da sind und ihn in dieser Woche auch unterstützen und ihm Mut zureden.“
Zwischen Nemeth und der Mannschaft herrsche sowieso ein großes Vertrauen. „Die Jungs wissen, dass Peter alles für sie machen würde. Das ist umgekehrt auch der Fall. Peter ist ein absoluter Fachmann, dem ich mehr als 100 Prozent vertraue. Er hat sehr viel Erfahrung und ein besonderes Auge für das Spiel. Er weiß genau, wie man Spiele gewinnt.“
Hürzeler will alles ausnutzen, „was im erlaubten Bereich ist“
Und dennoch kann und will Hürzeler nicht tatenlos zusehen müssen beim Treiben der Seinen. „Alles, was im erlaubten Bereich ist, werden wir definitiv ausnutzen“, unterstrich er. Wie genau der Kontakt dann ablaufe, wisse man allerdings noch nicht. „Wenn ich auf der Bank bin, sind wir immer im Austausch mit unseren Videoanalysten auf der Tribüne. Da sitzt meistens Ole Marschall, manchmal auch noch Sami Pierau. Sie stehen im ständigen Austausch mit Torwarttrainer Marco Knoop. Sie reden generell viel, aber nicht alles kommt bei mir auch an.“
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Das sei auch richtig so, „weil ich den Fokus auf dem Spiel habe. Wenn mir gewisse Dinge auffallen, bespreche ich das mit der Bank und dann geht es darum, aus dem Spiel heraus Muster wie Räume und Verhaltensweisen einzelner Spieler zu erkennen“. Man versuche noch während des Spiels in gewissen Phasen oder in der Halbzeit, darauf einzugehen. „Das wird sich am Samstag nicht ändern.“