„Glaube ich nicht“: Wie St. Paulis Profis über die Folgen der ersten Pleite denken
Der 26. Anlauf ging schief, nach 25 Zweitliga-Partien ohne Niederlage stand der FC St. Pauli nach dem 0:1 (0:0) von Magdeburg erstmals seit dem 3:4 im Derby beim HSV im April 2023 wieder mit leeren Händen da. Und ging danach hart mit sich ins Gericht.
Nein, neu sei das Gefühl für ihn überhaupt nicht, erklärte Hauke Wahl nach der Partie. „Gefühlte Niederlagen gab es am Stück dreimal vor Weihnachten“, sagte er in Bezug auf die Remis gegen den HSV, Osnabrück und Wehen Wiesbaden. „Die taten viel mehr weh, weil man einfach viel besser war als der Gegner und es nicht geschafft hat.“ Jetzt sei man halt das erste Mal nicht besser gewesen.
St. Paulis Hauke Wahl lässt keine Entschuldigung gelten
Tatsächlich kam der braun-weiße Motor auf dem mit jeder Spielminute schlechter werdenden Untergrund eigentlich nie so wirklich auf Touren. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht irgendwie dem Platz die Schuld geben oder beklagen, dass es so warm war.“ Ein Grad in Hamburg am Freitag, „hier waren es auf einmal zwölf oder dreizehn. Das sind alles natürlich Bedingungen, die nicht optimal sind, aber wir haben einfach kein gutes Spiel gemacht“.
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Nach einer Großchance für Johannes Eggestein in Minute fünf („Den ersten Kontakt hätte ich besser nehmen müssen. Wenn der Verteidiger nicht dazwischen geht, ist er glaube ich drin. Aber ich kreide es mir natürlich an, dass ich den nicht gemacht habe“) ging offensiv herzlich wenig. Die zweite und letzte nennenswerte Möglichkeit hatte der soeben eingewechselte Connor Metcalfe (63.), neun Minuten später kassierte St. Pauli den entscheidenden Gegentreffer durch Atik. Vorausgegangen war ein schweres Missverständnis zwischen Keeper Nikola Vasilj und Karl Mets.
Angedeutet hatte sich das Tor nicht, „wir haben nicht viel zugelassen“, urteilte Coach Fabian Hürzeler. Eigentlich sei es ein typisches Unentschieden gewesen. „Wir hatten es nicht verdient, zu gewinnen, und verlieren nach einem individuellen Fehler.“ Aber auch, „weil wir die persönlichen Duelle nicht gewonnen haben“, merkte Wahl kritisch an. „Und wenn das so ist, wird es schwer, ein Spiel zu gewinnen“.
St. Paulis Vorwurf an sich selbst: „Wir haben keine Lösungen gefunden“
Eines, in dem aggressive und giftige Gastgeber dem Tabellenführer den Schneid abgekauft hatten – und das schon vor dem Anpfiff. Durch kuriose Umstände war der Mannschaftsbus erst knapp eine Stunde vor Spielbeginn in der Arena angekommen, hatte statt fünf 45 Minuten gebraucht vom Hotel. „Alle Mittel sind erlaubt“, räumte Hürzeler ein. „Magdeburg hat alles versucht, sie haben es auf und neben dem Platz geschafft und wir haben keine Lösungen gefunden.“
Beim Kiezklub befürchtet niemand jetzt einen Einbruch
Die Folgen? „Wir müssen unsere Lehren ziehen und nächste Woche wieder besser zurückkommen“, forderte Wahl. Und auch Hürzeler machte nicht den Anschein, als befürchte er, dass die Niederlage sein Team zurückwerfen werde. „Das glaube ich nicht“, sagte er. „Wir haben nach dem Pokal-Aus eine gute Reaktion gezeigt, die Mannschaft ist sehr gefestigt und sehr stabil. Niederlagen gehören zum Leben dazu, wichtig ist, dass wir daraus lernen. Und das werden wir.“