• Schon 2017 zapfte Ewald Lienen am Millerntor Honig von Bienen, die am Stadion leben. 
  • Foto: Patrick Sun

Große Ehre: Warum St. Pauli jetzt einen besonderen Preis bekommen hat

Der FC St. Pauli schreibt sich Nachhaltigkeit und Soziales Engagement auf seine (Totenkopf-)Fahnen und tut auch einiges dafür, diese Themen mit Inhalt zu füllen. Das wurde jetzt ausgezeichnet – mit der Bronzemedaille einer Organisation, die insbesondere Nachhaltigkeit bei Profi-Vereinen fordert und fördert.  

Der sogenannte „Sustainclub“ (in Anlehnung an sustainability, zu Deutsch Nachhaltigkeit) ist nach eigenem Bekunden der „erste und einzige anerkannte Nachhaltigkeits-Standard und Orientierungsrahmen im Profifußball“. Und darüber hinaus – das ist in so einem Fall ja nicht unwichtig – von Deutschlands größter Prüfgesellschaft, der DEKRA, zertifiziert. 

Vor diesem Hintergrund war vonseiten des FC St. Pauli am Freitag Freude zu vernehmen, nachdem der „Sustainclub“ den Kiezklub nach Prüfung der Vereinsarbeit und -projekte mit der Bronzemedaille des Labels versehen hatte. „Für uns ist die Zertifizierung Bestätigung, Antrieb und mahnender Zeigefinger zugleich“, erklärte Michael Thomsen, St. Paulis Geschäftsleiter des Bereiches CSR (Corporate Social Responsibility, zu Deutsch: Unternehmerische Sozialverantwortung).

St. Pauli-Geschäftsleiter Thomsen: „Haben noch viel Arbeit vor uns“

Schließlich ist beim Kiezklub noch ordentlich Luft nach oben. Die Bronze-Medaille bedeutet gerade einmal, dass „die Profiklubs begonnen haben, ein Nachhaltigkeitsmanagement einzuführen und erfüllen die Mindestanforderungen“, heißt es von der Organisation. 

Michael Thomsen

Michael Thomsen, St. Paulis Geschäftsleiter des Bereiches Corporate Social Responsibility, hier bei einer Veranstaltung im Februar 2020, freute sich über die Auszeichnung. 

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WITTERS

„Der Bericht des Sustainclubs hat aufgezeigt, in welchen Bereichen der FC St. Pauli mit all seinen Mitarbeiter*innen bereits tolle Arbeit im Sinne der Nachhaltigkeit leistet, er hat uns aber vor allem noch einmal bewusst gemacht, wo wir noch viel Arbeit vor uns haben“, sagte Thomsen.

In diesen Bereichen arbeitet St. Pauli bereits nachhaltig

Immerhin achtet St. Pauli beispielsweise bei Fan-Artikeln auf faire Herstellungsbedingungen. Seit 2016 wird unter anderem bei der Produktion von Totenkopf-Pullis peu à peu auf biologisch erzeugte Naturfasern umgestellt. 

Außerdem reist der Kiezklub seit 2016 vornehmlich mit der Bahn zu Auswärtsspielen an, um seine Umweltbilanz aufzupolieren. Und: Ebenfalls seit 2016 sind zwei Bienenvölker am Millerntor heimisch. 

„Sustainclub“: FC St. Pauli will sich weiter verbessern

Neben Umweltengagement werden vom „Sustainclub“ auch nachhaltiges Wirtschaften und Soziales Engagement überprüft. Bei letzterem ist St. Pauli bekanntermaßen Vorreiter, auch wirtschaftlich arbeitet der Klub inzwischen solide. „Wir werden die nächsten Monate angehen, um bei der erneuten Zertifizierung besser abzuschneiden“, unterstreicht Thomsen. „Gleichzeitig ist es für uns wichtig zu betonen, dass das Thema Nachhaltigkeit im gesamten deutschen Profifußball eine höhere Rolle spielen muss, damit wir hier gemeinsame Standards und Handlungsweisen erarbeiten.“

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Neben St. Pauli wurden auch der VfL Wolfsburg, Bayer 04 Leverkusen, SC Paderborn 07, SV Werder Bremen und VfB Stuttgart vom „Sustainclub“ untersucht – nur Wolfsburg wurde dabei bereits im Gold-Niveau verortet.

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