„Halber Arsch“ und „Cornflakes zählen“: St. Paulis Gegner hat einen Entertainer
Für den großen Wurf hat es bei ihm nicht gereicht. Drei Zweitliga-Partien sind das sportlich Hochwertigste in der Karriere des Jan Löhmannsröben, doch in Sachen Bekanntheitsgrad hat der Akteur des St. Pauli-Pokalgegners Halle durchaus höhere Sphären erreicht als manch ein Erstliga-Kicker. Was vor allem damit zusammenhängt, dass er sagt, was er denkt. Ungeschminkt.
Der inzwischen 33-Jährige war schon immer gern genommener Interview-Partner nach den Partien seiner unterm Strich 15 Klubs (inklusive Jugendvereine). „Ich bin ein Mensch, der sein Herz auf der Zunge trägt, und ich tue und sage alles aus Überzeugung – auch wenn das, was ich sage, vielleicht nicht immer clever ist“, räumte er einst ein. Da hatte er jenes Gespräch, das die höchsten Wellen schlug, bereits gegeben.
Spielt St. Pauli in Halle nur „mit dem halben Arsch“?
Nach einem 1:1 mit dem 1. FC Kaiserslautern beim FSV Zwickau hatte Löhmannsröben Schiri Markus Wollenweber nahegelegt, doch lieber „Cornflakes zählen zu gehen“ als Drittliga-Spiele zu pfeifen. Eine Aussage aus der Emotion heraus, erzählte Löhmannsröben später, „sowas legt man sich ja nicht zurecht“. Das Zitat ging jedenfalls durch die Decke, 2018 war das, und machte einen „popeligen Drittligaspieler“ (Löhmannsröben über Löhmannsröben) landesweit bekannt.
Wobei er im Jahr zuvor schon insofern an seiner Popularität gearbeitet hatte, als dass ein Video im Netz auftauchte, dass Löhmannsröben zeigte, wie er im „Bierkönig“ auf Mallorca komplett blank zog. Die „Cornflakes“-Nummer sollte darum sogar zum Malle-Hit werden. „Allerdings wurde mir nahegelegt, dass ich mich lieber auf Fußball konzentrieren und es sein lassen sollte. Vermutlich war das auch die richtige Entscheidung.“
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Apropos Fußball. Der steht auch am Freitag im Mittelpunkt, wenn Löhmannsröben mit Halle den FC St. Pauli aus dem DFB-Pokal kegeln will. Er glaube, sagte er im Vorfeld in einem MDR-Interview, dass höherklassige Mannschaften „vielleicht nicht arrogant, aber mit dem halben Arsch spielen“.