Fin Stevens gegen Berlins Winkler

Beim 0:0 in Berlin (r. Winkler) stand Fin Stevens eine Halbzeit lang auf dem Platz. Foto: imago/Matthias Koch

Hertha-Test statt Nationalelf: Harte Zeiten für einen St. Pauli-Profi

Der Griff nach den Sternen ist mitunter ein ausgesprochen langwieriger, vor allem im professionellen Fußball. Manch ein junger Kicker nimmt anspruchsvolle Wege in Kauf, um am Ende nach Möglichkeit in einer relevanten Liga auf dem Platz stehen zu können, längst nicht immer ist das von sofortigem Erfolg gekrönt. Man frage nach bei St. Paulis Fin Stevens.

Für einen überschaubar hohen sechsstelligen Bereich – man munkelt von 300.000 Euro – war der Waliser im vergangenen Sommer vom englischen Premier-League-Vertreter Brentford an die Elbe gewechselt. Neues Land, neue Sprache, neue Kultur, neuer Verein, neue Liga – ein amtliches Paket für einen gerade einmal 21-Jährigen, der bis dahin lediglich in der League One, der dritten Liga auf der Insel, regelmäßig zum Einsatz gekommen war.

Fin Stevens erst mit einer Bundesliga-Minute bei St. Pauli

Beim Kiezklub war Stevens als Back-up für Stamm-Rechtsverteidiger Manolis Saliakas eingeplant, eigentlich mit einem großen Zeitfenster zur Weiterentwicklung. Doch durch eine Verletzung des Griechen war er früher als erwartet gefordert und stand beim DFB-Pokal-Erstrundenmatch in Halle in der Startelf. Ein bis heute einmaliges Vergnügen. Im weiteren Saisonverlauf kam noch eine Bundesliga-Minute beim 3:0 gegen Union Berlin dazu, immerhin 14 Mal hatte er im Kader gestanden. Doch auch dahin hat es Stevens in den letzten fünf Partien nicht geschafft.

Kiezkicker Fin Stevens nicht für Wales‘ U21 nominiert

Die mangelnde Spielpraxis hatte nun auch erstmals Folgen für seine internationale Laufbahn. Stevens wurde weder für die walisische U21 berufen, in der er eigentlich Stammkraft ist, und sowieso nicht für die A-Nationalelf, bei der er schon mal auf Abruf nominiert worden war. Keine angenehme Situation. Um an der etwas zu ändern, stand im Winter kurzzeitig mal eine Leihe im Raum. Aber weil die Verletztensituation bei Braun-Weiß ziemlich dramatisch und insgesamt unklar war, welcher Spieler noch wie intensiv benötigt werden würde, hatte sich das Thema bald wieder erledigt.

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Am Mittwoch nun durfte Stevens endlich mal wieder das tun, was seine Passion ist: Fußball spielen. Beim 0:0 im Freundschaftsspiel bei Hertha BSC stand er in der ersten Hälfte auf dem Platz und offenbarte wenig überraschend Defizite. „Es war sehr, sehr verhalten“, urteilte Alexander Blessin. Der Coach hatte auch Schwierigkeiten „beim Erkennen von Situationen“ bei seinem Schützling ausgemacht, von dem er sich „etwas mehr Mut“ gewünscht hätte. „Aber es ist klar, dass das der mangelnden Spielpraxis geschuldet ist.“

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