St. Pauli-Präsident Oke Göttlich, Genossenschafts-Vorstand Miriam Wolframm und Bürgermeister Peter Tschentscher
  • Feierlaune: St. Pauli-Präsident Oke Göttlich, Genossenschafts-Vorstand Miriam Wolframm und Bürgermeister Peter Tschentscher (v.l.) im Millerntorstadion.
  • Foto: WITTERS

HSV-Fan Tschentscher lobt St. Paulis Coup und wünscht „100 Jahre Bundesliga“

Es ist ein außergewöhnliches Wochenende in der Geschichte des FC St. Pauli. Am Samstag steigt der Heimspiel-Kracher gegen den FC Bayern München (15.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de), am Sonntagmorgen fällt offiziell der Startschuss zur neuen Genossenschaft, der bereits am Freitag im Millerntorstadion kräftig gefeiert wurde – feucht-fröhlich, mit Prominenz, Musik und Feuerwerk. Und Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher, eigentlich HSV-Fan und ein sehr seltener Gast am Millerntor, sang eine wahre Lobeshymne auf den Lokalrivalen vom Kiez.

Wer in Hamburg erstklassigen Fußball sehen will, kommt an den Braun-Weißen nicht vorbei und die Chance, den Rekordmeister live zu bestaunen, ohne dabei die Stadt verlassen zu müssen, lässt sich auch Tschentscher nicht entgehen. Der SPD-Politiker wird sich den Knaller live im Stadion anschauen.

Tschentscher: Genossenschaft von St. Pauli „geniale Idee“

Am Abend zuvor hatte der Bürgermeister in einer Rede zur Gründung der Genossenschaft des FC St. Pauli im Ballsaal der Südtribüne von einem „historischen Ereignis“ gesprochen und die Bedeutung der ersten Genossenschaft im Profi-Fußball nicht nur deutschlandweit, sondern weltweit, als „großartigen Plan“ und „geniale naheliegende Idee“ bezeichnet. Für den Verein ist es ein Coup.

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Die ersten Millionen sind dank des seit Donnerstagabend laufenden inoffiziellen Starts der Anteils-Verkäufe bereits in der Kasse. Medial schlägt die braun-weiße Genossenschaft ohnehin schon seit Wochen hohe Wellen und weitere Vereine wie Schalke 04 wollen es dem Kiezklub nachmachen.


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„St. Pauli und Genossenschaft – das passt wie die Faust aufs Auge“, sagte Tschentscher in einer launigen Ansprache. „Und St. Pauli passt zu Hamburg. St. Pauli ist Markenzeichen dieser Stadt und ein Botschafter“. Zum Ende seiner Rede wünschte er dem Kiezklub viel Erfolg für die Genossenschaft, mit der der Verein bis zu 30 Millionen Euro einnehmen will, und „die nächsten 100 Jahre Bundesliga“.

Oke Göttlich: mit Genossenschaft „Geschichte schreiben“

Bevor am Sonntag um 10 Uhr der offizielle Verkauf der Anteile startet, waren in der „Soft-Launch“-Phase bereits am Freitagabend mehr als 2000 Anteile gezeichnet und über 2,5 Millionen eingenommen worden. „Das ist großartig“, sagte Miriam Wolframm, die dem vierköpfigen Vorstand der Genossenschaft angehört, zur MOPO. „Es ist ein bedeutender Tag für den Verein, ein emotionaler Moment, denn es war viel Arbeit hinter den Kulissen und viele Menschen haben hart dafür gearbeitet und Herzblut reingesteckt.“

St. Pauli-Präsident Oke Göttlich warb in seiner Ansprache für Anteils-Käufe: „Wir ermutigen deshalb all diejenigen, die an einen anderen Fußball glauben, uns auf unserer Mission zu helfen, bis zu 30 Millionen für dieses erste Projekt einzusammeln. Es werden weitere folgen. Lasst uns gemeinsam Geschichte schreiben!“

Zum Finale der Feier am Freitag gab es noch eine Feuerwerks-Show auf und über der Nordtribüne des Millerntorstadions. Ganz ohne das Risiko von DFB-Strafen…

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