Florian Flick (1. FC Nürnberg) und Philipp Treu (FC St. Pauli)
  • Philipp Treu warf auch im Zweikampf mit Florian Flick alles rein.
  • Foto: picture alliance / dpa | Daniel Karmann

Hürzeler verrät: St. Pauli war „auf dem Zahnfleisch unterwegs“

Sie marschieren weiterhin einsam vorneweg, dem großen Ziel Aufstieg unaufhaltsam entgegen. Auch beim 2:0 in Nürnberg machte der FC St. Pauli einen unkaputtbaren, ultrastabilen Eindruck – aber der Eindruck täuschte. Denn nach der Partie gab Fabian Hürzeler einen kleinen Einblick in die Abteilung Physis. Und es wurde klar: Der Tabellenführer hat sich mit dem letzten Tropfen in die Länderspielpause geschleppt.

„Es war ein Sieg des Willens“, stellte der Coach heraus und sprach den Seinen ein großes Kompliment aus. „Lars Ritzka war angeschlagen, Philipp Treu eigentlich komplett am Ende. Er hat schon zur Pause gesagt, dass er nur noch zehn Minuten kann.“ Der Außenverteidiger, diesmal für den gesperrten Manolis Saliakas auf rechts unterwegs, hatte einige Einheiten wegen einer Erkrankung verpasst.

„Mentalität des Willens“ setzt sich durch

Aber das war noch nicht alles. Bekanntlich hatten Eric Smith und Oladapo Afolayan verletzt gefehlt – und von einem Einsatz von Karol Mets schien man ob dessen Knieblessur nur träumen zu dürfen. Der Este aber stand am Samstag stellvertretend für sein Team, lief mit Bandage auf und hielt von Anfang bis Ende durch.

Die St. Pauli-Profis feiern ausgelassen ihren Erfolg in Nürnberg. WITTERS
Die St. Pauli-Profis feiern ausgelassen ihren Erfolg in Nürnberg
Die St. Pauli-Profis feiern ausgelassen ihren Erfolg in Nürnberg.

Vor allem aber sah man weder ihm noch den anderen Protagonisten irgendetwas an. „Das ist eine Mentalität des Willens, sich nichts anmerken zu lassen und da durch zu gehen“, freute sich Hürzeler. „Ich kann schon sagen: In der Halbzeit, da sah es mau aus.“ Ergo kommt Braun-Weiß die Pause besser gelegen, als man nach zwei starken Partien mit sechs Punkten und ohne Gegentor vermuten könnte. Hürzeler: „Ich glaube, dass es uns gut tut, weil wir schon auf dem Zahnfleisch unterwegs waren in den letzten Tagen.“

„Eigentlich ist die Pause schade“

Die Spieler sehen es ähnlich. „Eigentlich ist die Pause schade, weil wir gerade ganz gut drin sind“, befand Johannes Eggestein, der nach 44 Minuten für die Führung gesorgt hatte. „Auf der anderen Seite haben wir eine lange Phase von Spielen hinter uns, und wir haben den ein oder anderen Angeschlagenen.“ Ein bisschen Kraft sammeln, dann neu starten, „das passt schon“, sagte er und wurde von Marcel Hartel, Schütze des zweiten Treffers (62.), bestätigt: „Den Körper mal ein bisschen runterfahren, damit man wieder zu 100 Prozent kommt. Und dann können wir übernächste Woche wieder Gas geben.“

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Um gegen Paderborn den nächsten Schritt in Richtung oberste Etage zu machen. Dass der generell am Ende gelingen wird, zweifelt angesichts des Zehn-Punkte-Polsters bei noch acht ausstehenden Partien und der Tatsache, dass der FC St. Pauli jetzt schon in einer anderen Liga spielt, kaum jemand an.

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