Oladapo Afolayan bejubelt den 3:2-Sieg in Halle
  • Nach seiner Einwechslung war Oladapo Afolayan ein Faktor dafür, dass er am Ende mit St. Pauli in Halle jubeln konnte.
  • Foto: WITTERS

Trotz Belebung nach Umstellung: Warum St. Pauli wohl bei zwei Spitzen bleiben wird

Über die umfangreichen stilistischen Modifizierungen des vom FC St. Pauli dargebotenen Fußballs ist hinreichend berichtet worden. Durch den Aufstieg in die Bundesliga und den Trainerwechsel von Fabian Hürzeler zu Alexander Blessin hat sich vieles geändert in der Herangehensweise, unter anderem die taktische Formation. Vor allem im offensiven Bereich deutet sich an, dass Altbewährtes nicht unbedingt schlechter sein muss, was nun in der Öffentlichkeit für Diskussionen sorgt.

Es ist immer eine Frage der Herangehensweise und gewiss alles andere als ein Problem, dass der Kiezklub in vorderster Front sehr variantenreich daherkommt. Hürzeler hatte auf einen Dreier-Sturm gesetzt mit Johannes Eggestein als sogenannte schwimmende Neun im Zentrum und zwei offensiven Außen (Oladapo Afolayan, Connor Metcalfe oder Elias Saad). Blessin wiederum bevorzugt einen klaren Zielspieler, den St. Pauli in Morgan Guilavogui frisch verpflichtet hat, plus einen um diesen Neuner herum agierenden zentralen Angreifer (Eggestein). Heißt im Umkehrschluss: Die offensiven Außen gibt es in der Grundformation nicht mehr.

Saad und Afolayan kommen nur noch von St. Paulis Bank

So weit, so bekannt, ebenso wie die logischen Folgen. Während Tausendsassa Metcalfe inzwischen auf der Acht eine neue Heimat gefunden hat, finden sich die einstigen Stammkräfte Afolayan und Saad beim Anpfiff erst einmal auf der Bank wieder. Keine einfache Situation für das Duo, das sich damit aber nicht abfinden will und in den jüngsten Partien aktiv Widerstand geleistet hat.

Sowohl im Härtetest gegen Bergamo (3:0) als auch im Pokalspiel in Halle (3:2 nach Verlängerung) nahm St. Paulis Offensivspiel gefühlt erst nach Umstellung auf drei Spitzen und Einwechslung der bekannten Kräfte richtig Fahrt auf. Was allerdings nicht an der Leistung des Duos Guilavogui/Eggestein lag, sondern eher an den Positionen dahinter. In Halle beispielsweise fanden die Achter Metcalfe und Robert Wagner trotz aller Mühen nicht ins Spiel, auf den defensiven Außen hatte vor allem Fin Stevens auf rechts einen gebrauchten Tag erwischt. Zudem gehört auch zur Wahrheit, dass es in Halle nach dem Zeitpunkt der Umstellung (72. Minute) bis in die Nachspielzeit dauerte, ehe es den ersten nennenswerten Abschluss (Saad) gegeben hatte.

Blessin will nicht gleich alles wieder „über Bord werfen“

„Gleich was über Bord zu werfen, nur wenn es mal nicht klappt“, das kommt für den neuen Trainer freilich nicht in Betracht. „Man muss sich fragen, woran es liegt.“ Man muss sich auch fragen, welche der beiden taktischen Variationen für den Kiezklub in den Liga-Spielen gegen den Ball die bessere sein wird. Und die Antwort darauf ist mit der Blessin-Variante schnell gefunden.

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Darum wird die offensive Dreierkette zumindest vorerst zwar eine sehr taugliche Alternative, aber kaum die Start-Variation werden. „Wenn wir an manchen Tagen etwas nicht auf die Kette kriegen, kann man wechseln“, erklärte der 51-Jährige. „Mit Elias und Dapo kam es uns auf den Flügeln im Eins-gegen-eins entgegen. Deswegen haben ich immer gesagt, es ist wichtig, eine gute Bank zu haben.“ 

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