Jackson Irvine im Gladbach-Spiel

Mit der Leistung glücklich, mit dem Ergebnis nicht: St. Paulis Kapitän Jackson Irvine Foto: imago/Philipp Szyza

Kapitän Irvine über St. Paulis Lage und die Bundesliga: „Die Realität ist gnadenlos“

Frisch geduscht, in gewohnt lässigem Zivil-Outfit und gut gelaunt nahm sich Jackson Irvine am Montagmittag bei strahlendem Sonnenschein Zeit für die Medien. Dabei war natürlich noch einmal der bärenstarke, aber nur rudimentär belohnte Auftritt des FC St. Pauli beim 1:1 gegen Gladbach Thema.

„Es ist von beidem etwas“, antwortete er auf die Frage, ob das Glas eher halbvoll oder halbleer wäre. Es sei eine der besten Leistungen in dieser Saison gewesen, „und mit solchen Leistungen möchtest du das Spiel gewinnen. Auf der anderen Seite sind wir erstmals nach einem Rückstand zurückgekommen und haben noch einen Punkt mitgenommen gegen einen guten Gegner“. Es gebe ine Menge Dinge, über die man glücklich sein könne. „Und wenn du jeden Montag aufwachst und immer noch auf dem 15. Platz stehst, ist das ein gutes Zeichen für die Woche.“

Jackson Irvine stünde mit St. Pauli gern besser da

Wobei er lachend einräumte, dass er es „vermutlich nicht“ unterschrieben hätte vor der Saison, am Ende auf Rang 15 einzulaufen. „Ich wäre gerne vier oder fünf Plätze höher. Aber du musst mit der Realität umgehen und damit, wo du jetzt bist. Wenn wir in sechs Spielen noch immer da stehen, war es eine erfolgreiche Saison für uns.“ Dennoch sei es die große Geschichte dieser Spielzeit, oftmals nicht das eingefahren zu haben, was man eigentlich verdient gehabt hätte. „Die Realität ist gnadenlos“, sagte Irvine und verwies auf Konkurrent Heidenheim, das am Samstag in letzter Sekunde und sehr unglücklich mit 0:1 gegen Leverkusen verloren hatte.

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Unterm Strich kommt die aktuelle Lage aber nicht wie Kai aus der Kiste für die Kiezkicker. Das Credo, in jeder Partie um sein Leben zu spielen, gelte schon länger und weiterhin. „Jedes Spiel ist ein Finale für uns“, unterstrich der Australier. „Ich konnte am Sonntag auf dem Platz bei jedem Spieler die Anspannung spüren. Es hat sich in jedem Moment so angefühlt, als wären wir so aktiv, so präsent.“ Es werde natürlich nicht einfach, das in den verbleibenden sechs Spielen über 90 Minuten aufrechtzuerhalten. „Aber wenn wir die Spiele mit dieser Anspannung angehen, ist es sehr hart, gegen uns zu spielen. Gegen Gladbach haben wir das über die gesamte Spieldauer aufs Feld gebracht.“

Entscheidende Veränderungen beim Kiezklub

Und trotzdem hätte Braun-Weiß um ein Haar mit leeren Händen dagestanden. „Es war großartig“, erinnerte sich Irvine an den Moment des Ausgleichs von Dapo Afolayan nach 85 Minuten. „Es hat sich angefühlt, als läge es in der Luft.“ Die Mannschaft habe eine Veränderung registriert im Vergleich zu Spielen dieser Saison, in denen man hinten lag und nicht zurück ins Spiel gefunden hat. „Jeder hat dieses Mal daran geglaubt. Als wir in der Halbzeit in der Kabine waren, war jeder davon überzeugt, dass wir etwas mitnehmen können. Es war ein verdientes Tor, und ich freue mich natürlich für Dapo.“

Jackson Irvine sieht „so viel Positives“

Der Treffer war für den Endspurt von enormer Wichtigkeit, auch in Bezug auf eine breite Brust. „Wir haben schon mehrfach gezeigt, das wir es mit den besten Teams der Liga aufnehmen können“, untermauerte Irvine. „Wir waren in fast jedem Spiel dieser Saison wettbewerbsfähig.“ Sowieso gegen Gladbach. „Unser Defensivverhalten von vorne bis hinten war exzellent, wir waren sehr gut in unserem hohen Pressing, haben unsere Box gut verteidigt, sie hatten nur zwei gute Chancen im gesamten Spiel. In diesem Sinne gibt es so viel Positives daraus mitzunehmen.“

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