Aljoscha Kemlein im Zweikampf
  • Aljoscha Kemlein hatte gegen den 1. FC Kaiserslautern viele auffällige Szenen.
  • Foto: WITTERS

Kemleins klasse Kiez-Debüt: Wieso Coach Hürzeler das überhaupt nicht überraschte

Als er Feierabend hatte in der dritten Minute der Nachspielzeit und gegen Adam Dzwigala ausgewechselt wurde, erhob sich das Publikum und bedankte sich mit donnerndem Applaus. Aljoscha Kemlein hatte quasi aus der kalten Hose ein klasse Debüt beim FC St. Pauli abgeliefert – und das Fehlen von Jackson Irvine nahezu vergessen gemacht.

„Es überrascht mich nicht“, erklärte Fabian Hürzeler zur Leistung der Leihgabe von Union Berlin. „Er ist für seine 19 Jahre sehr reif, hat unter einem Top-Trainer wie Urs Fischer viel gelernt und konnte sich dort im Training mit Top-Spielern messen. Das merkt man einfach.“

Kemlein war der fleißigste Hamburger auf dem Platz

Tatsächlich hat der Jungspund augenscheinlich gar keine Probleme, die nicht eben simple Herangehensweise St. Paulis zu verinnerlichen. Kemlein hatte durchgehend eine große Präsenz, legte drei Torschüsse auf, gab selbst zwei ab und hatte am Ende über 13 Kilometer Laufleistung auf dem Tacho – mehr als jeder andere Spieler.

Kemlein habe die Gabe, extrem lernwillig zu sein, sehr aufnahmefähig. „Er setzt Dinge schnell um und integriert sich aufgrund seiner Bescheidenheit, aufgrund seines Charakters, schnell in einer Mannschaft. Und das imponiert sehr“, lobte der Coach.

Kiezkicker haben Kemlein einfachen Einstieg ermöglicht

Wobei auch die anderen Profis ihr Scherflein dazu beitrügen. „Wenn das Gerüst stimmt, wenn die Mannschaft homogen ist, dann ist es einfacher für neue Spieler“, sagte Hürzeler. Und dem ist beim Kiezklub so. „Meine Mannschaft empfängt neue Spieler mit offenen Armen. Und auch die Spieler, die auf seiner Position spielen, haben ein Gefühl des Gönnens ihm gegenüber und nicht der Bosheit.“

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Und so habe er vorm Spiel gar nicht viele Worte mit Kemlein wechseln müssen – „weil ich ihm vertraue, weil ich der Mannschaft vertraue“. Der Protagonist selbst wollte übrigens nicht sprechen, huschte fix durch die Mixed Zone. „Ein Verhalten, das zu seinem Charakter passt“, befand Hürzeler, wollte aber auch „die Kirche im Dorf“ lassen: „Er hat jetzt ein Spiel gemacht, aber mehr auch nicht.“

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