Klartext vom Kapitän: Knoll spricht über St. Paulis „Scheiß-Jahr“
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So deprimiert wie nach dem 0:3 am Millerntor gegen Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf hat man Marvin Knoll sehr selten erlebt. Da half es natürlich auch nicht, dass er wegen der Verletzung von Abwehrchef James Lawrence endlich mal wieder von Anfang an spielen und sogar die Kapitänsbinde tragen durfte.
Der 30-jährige Berliner ließ seinem Frust freien Lauf: „Das ist ein Scheiß-Gefühl! Die ganze Hinserie war nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Klar können wir sagen, dass wir ein paar Spiele super gespielt haben. Aber wenn man so einfache Fehler macht wie wir und vorn nicht die Überzeugung hat, die Dinger reinzuknallen, dann muss man sich auch nicht wundern, wenn man da ganz unten drin steht.“
St. Pauli-Kapitän Knoll über die Abwehr: „Wir hatten eine klare Zuordnung“
Für die Mini-Winterpause empfiehlt er allen zu versuchen, den Kopf erstmal einigermaßen frei zu bekommen. Knoll: „Das sitzt schon sehr tief, jedenfalls bei mir.“ Dann müssten grundlegende Sachen geändert werden.
Zum Bespiel die gegen Düsseldorf erneut mangelhafte und inkonsequente Abwehrarbeit: „Wir hatten eine ganz klare Zuordnung besprochen – wie wir anlaufen und wer wen wie deckt. Schon beim ersten Gegentor haben wir schlecht verteidigt, weil wir keine Zuordnung hatten.“ Die neue Abwehrformation lässt er nicht als Ausrede gelten. Natürlich sei es immer besser, wenn man eingespielt sei, „aber wir spielen alle genug Fußball”.
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Über 2020 sagt Knoll: „Das war ein Scheiß-Jahr – mit allem drum und dran.“ Damit 2021 nicht in einer sportlichen Katastrophe endet, fordert er: „Wir müssen uns als Team zusammenraufen. Genau gucken, wer bereit ist, Abstiegskampf anzunehmen und wer nicht. Dann müssen wir zeigen, dass wir es auch anders können. Gutes Fußballspielen reicht nicht, wenn du da unten stehst.“